Erste: Stamm-Brüder bestrafen Nachlässigkeiten eiskalt / 2:2 gegen Drolshagen
Fußballerische Magerkost, aber Spannung bis zum Ende: Die 142 Besucher am Gernsdorfer „Henneberg“ bekamen zwar keinen sportlichen Leckerbissen geboten, aber sahen mit dem TSV Weißtal und dem SC Drolshagen zwei Teams, die um jeden Meter kämpften und sich am Ende schiedlich, allerdings wenig friedlich, mit einem 2:2 trennten.
Denn auch nach Spielschluss ging es, wie in den 93 Minuten zuvor, noch hitzig zu, als sich ein großes Rudel aus Spielern und Offiziellen bildete und sich ausgetauscht wurde – glücklicherweise dann aber doch mehr mit Worten, als mit Handgreiflichkeiten. Ausschlaggebend dafür war der 2:2-Ausgleich von Drolshagens Joel Stamm in der 90. Minute, der einen guten Meter im Abseits stand, als er das Zuspiel seines Bruders Patrick annahm, der zuvor auch mindestens einen Meter zu weit vorgeprescht war.
Jedoch: Dieser Ausgleich war über die gesamte Spielzeit gesehen verdient, was Weißtals Trainer Alfonso Rubio-Doblas auch bestätigte: „Das war ein Unentschieden-Spiel. Die zweite Halbzeit war von uns sicherlich besser als die erste, aber nach dem 2:0 haben wir den Faden verloren. Wir haben um den Ausgleich gebettelt. Wobei man auch sagen muss: Das war keine Zentimeter-Entscheidung, sondern eine Meter-Entscheidung“, ärgerte sich der TSV-Coach über den ausgebliebenen Pfiff von Schiedsrichter Bahtiyar Dumanli, der ansonsten sehr ordentlich leitete.
Die erste halbe Stunde hatte das Kellerkind aus Drolshagen beherrscht und durch Lukas Rademacher (8./knapp drüber und 19./TSV-Keeper Marcel Schneider parierte bärenstark) auch die beiden einzigen Möglichkeiten. Erst danach kam der Aufsteiger besser ins Spiel, hatte zuvor per Freistoß von Sandor Karolyi (23./SCD-Hüter Jannis Rothstein war auf dem Posten) erstmals auch aufhorchen lassen, bevor der der Ungar mit einem scharf geschossenen Freistoß aus dem Halbfeld Burak Yildiz einsetzte, der aus vier Metern im Fallen das 1:0 erzielte und die Partie, die aus viel „Stückwerk“ bestand, in Richtung Weißtal kippen lies.
Direkt nach Wiederbeginn stachen die „Schneeweißen“ erneut zu: Diesmal bestach Yildiz als Vorlagengeber, seine präzise Hereingabe verwertete Lars Schardt aus Nahdistanz zum 2:0 (51.).
„Wir waren bis zur 35. Minute die bessere Mannschaft und hätten 2:0 führen müssen. Dann haben wir aber viele Fehler gemacht und lagen verdient zurück, haben dann aber wiederum gute Moral bewiesen“, konstatierte SCD-Linienchef Matthias Würde, dessen Elf sich nach etwa einer Stunde wieder fing und durch Joel Stamm, ebenso erst eingewechselt wie Bruder Patrick, der gekonnt per Außenrist vorlegte, auf 1:2 verkürzte (72.).
Nun wurde die Partie offen und zu einem Schlagabtausch, wobei die Weißtaler dem dritten Einschuss näher waren als die Gäste dem Ausgleich: Jedoch fehlte dem TSV bei den Kontergelegenheiten die Präzision, da waren mehr drin! Rothstein verhinderte allerdings gegen Luca D‘Aloia und Sandor Karolyi prächtig das 3:1 (Doppelchance in der 81. Minuten), was sich am Ende rächten sollte, als Joel Stamm – allerdings unter der Mithilfe des Referees – das glückliche, aber keineswegs unverdiente 2:2 erzielte.
„Wir haben gute Moral bewiesen. Wenn eine Mannschaft hier hätte gewinnen dürfen, dann nur wir. Denn wir haben mehr investiert und hatten in der letzten Minute sogar noch ein riesen Ding“, resümierte Matthias Würde.
Oliver Weuste kam in der dritten Minute der Nachspielzeit sieben Meter vor dem Weißtaler Gehäuse zum Schuss, wurde aber in letzter Sekunde noch geblockt, sodass es beim 2:2 blieb. Was dieses Remis für die Gäste wert ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen, die sich mit dem Punktgewinn immerhin ein wenig von den Abstiegsplätzen distanzieren konnten, während der TSV den hervorragenden dritten Tabellenrang halten konnte, sich aber in den nächsten Wochen deutlich steigern muss, um auch am Saisonende noch dort zu stehen.
(Quelle: fupa.net)
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