Erste zum Derby in Salchendorf / Zweite nach Setzen
SV Germania Salchendorf – TSV Weißtal (So 15:00)
2,6 Kilometer Luftlinie trennen die beiden Sportanlagen. Im Hinspiel gab es beim 5:5-Unentschieden wahnsinnige zehn Tore. 460 Zuschauer bildeten auf dem Gernsdorfer „Henneberg“ einen tollen Rahmen für eines der besten Bezirksliga-Spiele in den letzten Jahren. Und Sonntag?
Es ist mal wieder Derbyzeit: Germania Salchendorf, der Tabellenfünfte (43 Punkte) empfängt den Rangdritten TSV Weißtal (46 Zähler). Da ist Feuer drin!
„Wir wollen am Ende der Spielzeit vor unserem Rivalen stehen“, hatte Salchendorfs Kapitän Thomas Klöckner schon zur Winterpause sein erklärtes Ziel ausgegeben. Wenige Wochen später erwiderte Weißtals Keeper (und Ex-Germane) Marcel Schneider per Homepage des TSV, dass „wir natürlich am Ende vor Salchendorf stehen wollen.“
Frühzeitig wurden also die ersten Pfeile über den Berg geschossen. Und fast hätte dieses Duell auch noch entscheidenden Einfluss auf den Titelkampf haben können, wenn die beiden Teams am letzten Wochenende gewonnen hätten. Wenn…
Der TSV kassierte seine erste Heimniederlage der Saison, musste Primus RSV Meinerzhagen beim 1:3 den Vortritt lassen und verpasste es, den Abstand auf zwei Zähler zu minimieren. Und die Germania unterlag überraschend bei RW Lüdenscheid und hat weiterhin drei Punkte Rückstand auf die Weißtaler, der Zug zur Tabellenspitze ist bei elf Punkten wohl endgültig abgefahren.
„Das war ein verrücktes Derby. Viele Zuschauer, zwei emotionale Trainer und wir biegen ein 3:5 noch in ein 5:5, was für uns ein gefühlter Sieg war“, erinnert sich Alfonso Rubio-Doblas, dem es allerdings völlig egal ist, ob seine Jungs am Ende vor dem Rivalen aus dem Johannland stehen oder das Team die beste Siegerländer Mannschaft in der Spielklasse ist. „Wer diese beiden Ziele verfolgt, der hat aus meiner Sicht nicht verstanden, worum es geht. Vor der Germania zu stehen – was ist das für ein Ziel? Ich strebe das Maximum an und versuche das meiner Mannschaft zu vermitteln. Trotz der Niederlage gegen Meinerzhagen rücke ich nicht von unserem Ziel ab, dass wir bis zum Ende um die Meisterschaft mitspielen wollen!“
Um diese Minimalchance zu wahren, muss der Aufsteiger dann allerdings unbedingt in Salchendorf gewinnen, was angesichts der starken Heimbilanz der Blau-Weißen eine hohe Hürde darstellt, da sie zuhause noch kein Spiel verloren haben und acht von elf Partien gewannen. „Sie spielen eine überragende Saison, sind in puncto Umschaltspiel und Standards und aufgrund der überragenden Heimbilanz zurecht ein Top-5-Team. Wir wollen den Nimbus der Unbesiegbarkeit der Germania vor eigenem Publikum brechen und ich weiß, dass wir das am Sonntag schaffen…“, zeigt sich der TSV-Linienchef siegessicher, obwohl er auf Kapitän und Mittelfeldmotor Daniel Singhateh sowie Torwart Schneider (beide gesperrt) verzichten muss.
„Das wir gerne vor dem Lokalrivalen landen wollen, versteht sich doch von selbst. Wir liegen tabellarisch eng beieinander, das verspricht natürlich sehr viel Spannung. Ich hoffe, dass uns viele Zuschauer lautstark unterstützen, denn die Mannschaft hat es verdient. Das Hinspiel ist in vielerlei Hinsicht in guter Erinnerung, das war für alle Beteiligten ein absolutes Highlight“, konstatiert Germania-Trainer Thomas Scherzer, der selbst einige Jahre beim TSV die Stiefel schnürte, als Coach erfolgreich am „Henneberg“ arbeitete und sich mit Rubio-Doblas am Rand einige Wortgefechte lieferte.
„Nach dem Spiel sind solche Dinge für mich vergessen. Leidenschaft, Emotionalität und auch mal hitzige Diskussionen gehören für mich aber dazu. Wem meine Art nicht gefällt, der sollte Sonntag lieber in der Kirche bleiben statt zum Wüstefeld zu kommen“, stellt Alfonso Rubio-Doblas fest, der aber natürlich wie sein Kollege hofft, dass möglichst viele Zuschauer zum Derby kommen.
Denn: Da ist – auf und neben dem Platz – jede Menge Feuer drin!
SV Setzen – TSV Weißtal 2. (So 15:00)
Auch unsere 2. Mannschaft muss auswärts ran und steht beim souveränen Tabellenführer SV Setzen vor einer Herkulesaufgabe. Das letztwöchige 4:0 gegen den TuS Johannland tat gut, der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz konnte auf sechs Punkte ausgebaut werden. Ein Ruhekissen ist das für Neu-Trainer Sandro Massafra und seine Jungs aber noch nicht. Ein Punktgewinn in Setzen wäre freilich ein absoluter Big-Point, schließlich gewann die Truppe von Jan Fünfsinn alle ihre zwölf Heimspiele und musste zuhause noch keinen Punkt abgeben!