„Rechne nicht mit einem Saisonabschluss“
Fupa Südwestfalen sprach unter der Woche mit unserem Trainer Konstantin Volz und dem 2. Vorsitzenden Carsten Schmidt. Das zusammengefasste Interview im Wortlaut:
FuPa Südwestfalen: Herr Volz, Wie halten Sie Kontakt zu ihren Spielern? Wie ist die Stimmung?
Konstantin Volz: „Wir halten telefonisch oder via WhatsApp Kontakt zur Mannschaft. Die Stimmung ist im Trainerteam und bei den Spielern sehr ähnlich, denn gerade als Fußballer fehlt einem das Zusammensein in der Gruppe. Die soziale Isolation ist schon ein hartes Brot für alle, aber dies zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Wir sind alle froh, wenn wir wieder zusammen in der Kabine sitzen dürfen.“
FuPa Südwestfalen: Gibt es individuelle Trainingspläne für die Akteure oder ruht der Trainingsbetrieb komplett?
Konstantin Volz: „Die Spieler sind aufgefordert, sich eigenständig fit zu halten. Über Dauer- und Intervallläufe werde ich benachrichtigt, darüber hinaus werden immer wieder Fitness-Workouts in die WhatsApp-Mannschaftsgruppe gepostet. Das Team zieht hierbei sehr gut mit, was ich jedem einzelnen hoch anrechne.“
FuPa Südwestfalen: Wie sehen die wirtschaftlichen Folgen für ihren Verein durch die Coronakrise aus, Herr Schmidt?
Carsten Schmidt: „Wir haben noch keine schlechten Nachrichten von unseren Sponsoren erhalten, und zudem haben wir ja auch die Mitgliedsbeiträge. Mit den Spielern und Trainern stehen wir bezüglich der Aufwandsentschädigungen in Gesprächen, denn uns fehlen natürlich wichtige Einnahmen. Nicht auszudenken, wenn beispielsweise unser Henneberg-Cup oder das Oktoberfest auch noch ausfallen würden.“
FuPa Südwestfalen: Kann es irgendwann auch um die Existenz des Klubs gehen?
Carsten Schmidt: „Dem Verein geht es gut und wir stehen gewiss nicht vor der Pleite.“
FuPa Südwestfalen: Glauben Sie, dass die Saison regulär beendet werden kann? Und wenn ja, wie?
Konstantin Volz: „Ich würde es mir natürlich sehr wünschen, die Saison zu Ende zu spielen. Jede Mannschaft sollte die Möglichkeit haben, die gesteckten Ziele auch zu erreichen. Persönlich rechne ich aber nicht mit einem Saisonabschluss. Die Gesundheit von Spielern, Trainern, Betreuern und Zuschauern sollte im Vordergrund stehen. Wenn, dann müsste die Spielzeit in den Juni hinein verlängert und mit Englischen Wochen fortgeführt werden. Dies würde zu einer hohen Belastung führen und die Teams mit einem großen Kader wären im Vorteil.“
Carsten Schmidt: „An ein Saisonende am 24. Mai glaube ich nicht. Wenn es noch weitergehen soll, dann wird man die Spielzeit verlängern und Englische Wochen einstreuen müssen.“FuPa
Südwestfalen: Angenommen, die Saison kann nicht beendet werden: Wie sollte aus ihrer Sicht eine Wertung vorgenommen werden?
Konstantin Volz: „Ich bin froh, dass ich das nicht entscheiden muss. Wünschenswert wäre es, wenn der Verband mögliche Optionen allen Vereinen vorlegen würde und diese dann eine demokratische Abstimmung durchführen.“
Carsten Schmidt: „Eigentlich müsste man die komplette Saison aus der Wertung nehmen, was aber schade für die Teams wäre, die gerade oben stehen. Ein Abbruch der Spielzeit halte ich für Wettbewerbsverzerrung, die Tabelle nach der Hinrunde einzufrieren dagegen für eine Möglichkeit.“
FuPa Südwestfalen: Kann unter diesen Umständen die neue Saison überhaupt geplant werden? Und wenn ja, wie?
Carsten Schmidt: „Das ist sehr schwierig. Wir wissen nicht, ob und wann es jetzt weitergeht. Kann man diese Saison vielleicht bis Juli verlängern und im August direkt die neue Spielzeit starten? Vielleicht hat das alles auch etwas Gutes und man macht sich notgedrungen Gedanken, zukünftig generell die schönen Monate im Sommer zu nutzen und Fußball zu spielen. Wenn die Sommerpause nur drei bis vier Wochen umfassen würde, könnte man sich zudem eine aufwändige Vorbereitung sparen, da die Spieler noch im Saft stehen und nicht bei null anfangen.“