Freitagabend, Flutlicht, Lokal- (Pokal-) Derby – Fußballherz, was willst Du mehr?
n. Acht Vereine im heimischen Kreis können sich hingegen nicht zurücklehnen, sie haben sich für das Kreispokal-Viertelfinale qualifiziert, das am Freitagabend ausgetragen wird. Unter dem Kreis der verbliebenen Teams befindet sich auch der Vorjahresfinalist, der TSV Weißtal. Und die Auslosung hätte kaum besser sein können: Der Nachbar SV Germania Salchendorf kommt auf den Henneberg (Anstoß: 19.00 Uhr) und eine gewisse Vorfreude ist auch bereits spürbar, so auch bei Spielertrainer Konstantin Volz: „Für ein solches Highlight verzichten wir gerne auf ein spielfreies Wochenende. Unsere Spieler sind heiß auf die Partie und auch im Umfeld verspürt man schon Derby-Stimmung.“ Ironie des Schicksals, bzw. der Terminierung ist, dass das ewig junge Nachbarschaftsduell bereits eine knappe Woche später in der Meisterschaft erneut am Henneberg ausgetragen wird. Zum Jahresausklang jagt also ein Highlight das andere.
Freitagabend, Flutlicht, Lokalderby, was kann es besseres geben? Es sind alle Zutaten für einen packenden Pokalabend angerichtet. Ein Blick auf die Tabelle, in der die Germanen einen Platz und zwei Punkte besser als der TSV stehen, verspricht zudem ein Spiel auf Augenhöhe mit absolut offenem Ausgang. Beide Teams hatten während der Hinrunde Phasen, in denen es nicht rund lief. Das scheint seit Sonntag „Schnee von gestern“ zu sein. Der TSV, der fünf der letzten sechs Spiele das Feld als Sieger verlies, gewann die Generalprobe gegen den SuS Niederschelden mit 5:0. Germania Salchendorf fegte den amtierenden Tabellenführer SC Drolshagen mit sage und schreibe 4:0 vom Thron, was eine Ansage ist. Apropos „Schnee von gestern“: Die Verantwortlichen hoffen, dass sich die dünne Schneedecke, die den Kunstrasen am Henneberg am Mittwoch noch zierte, bis Freitag abgeschmolzen ist.
Das Trainerteam wird die die Vorbereitung auf den Pokal-Kracher „ganz normal“ angehen. „Uns ist allen bewusst, dass es ein besonderes Spiel ist. Eine Extra-Motivation braucht für ein solches Spiel niemand.“ Für Volz gibt es am Freitagabend keinen Favoriten: „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, in dem jeder Fehler bestraft werden kann.“ Deswegen appelliert Volz nochmal an seine Mannen, dass „die Konzentration hoch gehalten werden muss, zur Not über 120 Minuten. Wir sollten die Fehlerquote so gering wie möglich halten und defensiv wenig zulassen. In der Offensive haben wir die Qualität, um immer wieder gefährliche Aktionen zu kreieren.“ In der Tat sind die Weißtaler mit 43 Toren nach der Hinrunde die „Ballermänner der Liga“. Darauf ausruhen möchte sich der 33-jährige aber nicht: „Klar sind wir vorne immer für ein Tor gut, aber wir sollten als ganze Mannschaft auch konsequent nach hinten arbeiten, damit eventuell auch mal ein Tor ausreicht, um ein Spiel zu gewinnen.“
Das letzte Aufeinandertreffen gewann der TSV am ersten Spieltag dieser Saison mit 4:0 am Wüstefeld. Dass eine solche Derby-Niederlage gar nicht schmeckt, wissen die Weißtaler aus eigener Erfahrung der Vorjahre. Dementsprechend wäre alles andere als eine Salchendorfer Mannschaft, die auf eine Revanche aus ist, wie man es auf der Facebook-Seite der Germanen auch nachlesen kann, eine Überraschung. „Ich kenne ja meinen Gegenüber auf der Trainerbank“, schmunzelt Weißtals Übungsleiter, „denn ich habe ja selbst ein paar Jährchen unter ihm gespielt und Thomas wird seine Mannschaft richtig heiß machen.“ Bange machen zählt allerdings nicht. „Angst haben wir mit Sicherheit keine, wir werden aber mit den nötigen Respekt ins Spiel gehen und dass die Germanen es uns so einfach machen wie im Hinspiel, damit ist nicht zu rechnen.“ Der Diplom-Wirtschaftsingenieur will die Partie natürlich für sich entscheiden: „Unser Ziel ist es, im Frühjahr noch im Pokal dabei zu sein.“ Und da wartet mit dem Sieger des Spiels TuS Erndtebrück gegen Sportfreunde Siegen ein nächster Kracher. „Wir werden alles dafür tun, dass dieses Spiel in Gernsdorf stattfindet. Wir hoffen, dass die Mannschaft am Freitagabend trotz Kälte von der Henneberg-Atmosphäre nach vorne getragen wird.“ Ob ein Halbfinale in Gernsdorf oder in Salchendorf stattfindet, wird man dann sehen.
Zunächst zählt das Spiel am Freitag und dafür wird von den verletzten Spielern keiner zurückkehren. Definitiv ausfallen werden also Marius Kühn, Simon Grisse, Steffen Heimel, Julian Kucharske und Luca D’Aloia. Ein Fragezeichen steht noch hinter Tom Patt (beruflich auf Lehrgang) und Konni Volz selbst, der sich mit Leistenproblemen herumplagt. In den Kader zurückkehren werden hingegen die „Urlauber“ Daniel Singhateh und Alexander Husser.