Interview der Woche mit Marcel Schneider: „Wir wollen am Ende vor Salchendorf stehen!“
In den kommenden Wochen und Monaten möchten wir unseren Lesern einen tieferen Einblick in unsere Fußball Jugend und Seniorenabteilungen geben. Das erste „Interview der Woche“ haben wir mit Marcel Schneider geführt. Der 28jährige Torhüter unserer Bezirksliga-Mannschaft kam im Sommer von Germania Salchendorf über den Berg zum TSV, ist im Vertriebsaußendienst bei der Gayko Fenster- und Türenwerk GmbH tätig und wohnt mit seiner Frau und seinem zwei Kindern in Brauersdorf.
Hallo Marcel, der Torwart hat eine ganz besondere Position in einer Fußballmannschaft. Kannst du als „letzter Mann“ eigentlich viel Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen?
Ja, als Torwart hat man von hinten heraus eine super Übersicht. Gerade als Keeper kann man schon Einfluss auf die Verteidigungsarbeit seiner Vorderleute nehmen. Durch gezielte Anweisungen kann ich ihnen helfen, Angriffe zu unterbinden! Das hat in der Hinrunde schon ganz gut funktioniert und ist sehr wichtig für unser Verteidigungsspiel.
Platz drei zur Winterpause: Damit hättest du wahrscheinlich auch nicht gerechnet, oder? Glaubst du, dass ihr dieses hohe Level halten könnt?
Nein, ich glaube damit hat wirklich niemand gerechnet! Platz 3 ist eine sehr schöne Momentaufnahme und ein Zeichen unserer guten Arbeit bis hier hin, mehr aber auch nicht. Das muss allen bewusst sein! Wenn es uns gelingt weiterhin gallig zu sein, denke ich schon, dass noch einiges möglich ist!
Wo siehst du denn noch Verbesserungsbedarf bei euch?
Ich denke an Einstellung, Lauf- und Kampfbereitschaft mangelt es uns nicht. Wichtig wird in Zukunft sein, unsere Angriffe besser auszuspielen und noch effektiver zu sein. Das sehe ich als einen wichtigen Punkt.
Du bist im letzten Sommer vom „Rivalen“ Germania Salchendorf zum TSV gewechselt, hattest dort aber seit Dezember 2015 nicht mehr gespielt. Wie kam es dazu?
Dieser Wechsel hat mir persönlich sehr gut getan und war auch der richtige Schritt. In Salchendorf habe ich mich in einer Sackgasse gesehen und wollte mich damit nicht zufrieden geben. Verschiedene Faktoren haben zu dieser Situation geführt. Letztendlich habe ich damit aber abgeschlossen und ich konzentriere mich auf die Ziele, die ich mit unserer Mannschaft vom TSV verfolge!
Mit welchem Gefühl bist du dann ins Derby gegen deinen alten Verein am Henneberg gegangen? Schlussendlich gab es ein tolles Spiel, ein 5:5. Aber als Torwart warst du sicherlich alles andere als zufrieden mit den vielen Gegentreffern, oder?
Ja das war ein unglaubliches Spiel, das werde ich noch lange in Erinnerung behalten, vermutlich wie viele der Zuschauer. Leider bin ich mit sehr viel Wut in dieses Spiel gegangen und konnte dadurch nicht mein Spiel spielen. Das ärgert mich noch immer und tut mir vor allem für die Mannschaft leid, dadurch habe ich uns den Derbysieg über Salchendorf genommen! Durch meine Fehler habe ich die Mannschaft immer wieder zurückgeworfen, aber es spricht für die Jungs, wie sie immer wieder zurückgekommen sind! Das hat mich persönlich schon beeindruckt!
Bist du mit deinen eigenen Leistungen bisher zufrieden?
Wenn wir das Spiel gegen Salchendorf ausklammern schon! Ich glaube im Großen und Ganzen habe ich meinen Job schon ganz ordentlich gemacht. Na klar gibt es immer die ein oder andere Situation, in der man besser hätte reagieren können.
Wo siehst du deine Stärken? An welchen Schwächen muss Torwart-Trainer Andre Werthenbach noch mit dir arbeiten?
Ich glaube, dass ich meinen Job als Torwart nicht so schlecht mache. Mir liegt es nicht, meine Stärken hervorzuheben. Das können gerne andere machen! Für mich selber wünsche ich mir in manchen Situationen einfach gelassener zu sein! Den Rest erarbeite ich mir im Training mit unserem Trainerteam.
Alfonso Rubio-Doblas heißt dein Trainer seit Sommer, ihr habt auch schon in Netphen zusammengearbeitet. Was zeichnet ihn aus? Hattest du jemals einen so fußballverrückten Coach?
In meiner Laufbahn hatte ich schon viele Trainer, aber keiner war fachlich so gut wie Alfonso. Ich schätze ihn unheimlich: Nicht nur im sportlichen, sondern auch privat. Er ist extrem ehrgeizig und akribisch und vor allem ein absoluter Fachmann. Es gelingt ihm seine Spieler mit zu nehmen und sie besser zu machen. In meinen Augen ist er ein Top Trainer, ein absoluter Gewinn für den Verein.
Vielleicht kannst du uns einmal einen kleinen Einblick in die Kabine geben… Wer ist der „Spaßmacher“ in der Truppe? Wie ist der Zusammenhalt überhaupt?
Wir haben viele „Spaßmacher“ in der Mannschaft. Als Team haben wir sehr viel Spaß zusammen und verstehen uns unheimlich gut. Bei uns kann jeder mit jedem und es entstehen keine Grüppchenbildungen. Das ist nicht in jeder Mannschaft so! Ich glaube man sieht auch auf dem Platz dass wir eine Einheit sind, das ist sehr wichtig und zeichnet auch den Erfolg aus. Denn unsere Ziele erreichen wir nur gemeinsam! Aber um deine Frage zu beantworten, unser „Opa“ Sandor gibt schon ordentlich Gas in der Kabine.
Hast du dir selber ein Ziel für die Restrunde vorgenommen? Wie lautet das Mannschaftsziel?
Mein persönliches Ziel für die Rückrunde ist verletzungsfrei zu bleiben und so oft es geht „zu Null“ zu spielen. Für die Mannschaft wünsche ich mir einen ähnlichen Verlauf wie in der Hinrunde: Von Spiel zu Spiel schauen und fleißig Punkte sammeln! Es gilt die volle Konzentration auf Kierspe zu richten um gut in die Rückrunde zu kommen.
Abschließend: Welche Zeile würdest du dir zum Saisonschluss wünschen? Germanen-Kapitän Thomas Klöckner hatte in einem Interview erklärt, dass das Ziel der Salchendorfer ist, definitiv vor euch zu landen…
Ich würde gerne eine Nachricht zurück an Salchendorf senden: Wir wollen auf jeden Fall vor den Germanen am Ende stehen und am liebsten so weit oben wie möglich! Schauen wir einfach mal was so geht in der Rückrunde! Einen Wunsch hätte ich noch an unsere Zuschauer: Bitte unterstützt uns weiter so wie bisher, vielen Dank dafür!