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TSV-Historie: Scherzer drückt die Daumen und blickt zurück

TSV-Historie: Scherzer drückt die Daumen und blickt zurück

Scherzer

Am kommenden Sonntag startet der TSV Weißtal in die neue Saison. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga wird das Team von Trainer Alfonos Rubio Doblas in der Kreisliga A an den Start gehen. Gegner ist der alte Lokalrivale TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf, ein echter Knaller zum Auftakt.

Unser langjähriger Spielertrainer Thomas Scherzer verbindet mit dieser Partie eine besondere Erinnerung. Wir haben ihm aus diesem Anlass einige Fragen gestellt und er hat darauf sehr interessante Antworten parat, zudem blickt er nochmal auf seine sehr erfolgreiche Zeit, verbunden mit der Bezirks- und Landesliga-Meisterschaft, zurück.

Hallo Thomas, nachdem unser TSV etliche Jahre überkreislich gespielt hat, ist es leider in der den letzten Jahren sportlich bergab gegangen, sodass wir nach dem Abstieg aus der Bezirksliga nun wieder in der Kreisliga, die allerdings durch die Eingleisigkeit eine sehr attraktive und sportliche reizvolle Klasse ist, ran müssen. Hier kommt es am Sonntag zum ersten Heimspiel und gleich zu einem in der Vergangenheit stets emotionsgeladenen Nachbarschaftsduell gegen den TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf. Fast auf den Tag genau (damals war es der 18. August) vor 12 Jahren bestritten wir ebenfalls ein Heimspiel zum Saisonauftakt gegen den selben Gegner, allerdings noch in der Bezirksliga. Für Dich persönlich war dies ein besonderes Spiel, kannst Du Dich noch daran erinnern?

Hallo Carsten, Hallo TSVer,
Natürlich kann ich mich noch an das erste Spiel erinnern. Es war damals das erste Meisterschaftsspiel für mich als Spielertrainer und somit ein wirklich besonderes. Wir haben das Spiel nach 0:1 Rückstand noch mit 3:1 gewonnen. Der TSV Weißtal hat mir damals den Einstieg ins Trainergeschäft ermöglicht und ich habe es bis heute nicht bereut.   Nicht nur das Saisondebüt, sondern Deine erste Saison als (Spieler-)Trainer endete ja bekanntlich sehr erfolgreich mit der Bezirksliga-Meisterschaft und der Rückkehr des TSV in die Landesliga nach über 20 Jahren.

Was war damals der Schlüssel zum Erfolg?

Die Entwicklung der damaligen Truppe war enorm. Keiner hatte uns auf dem Zettel, aber der Schlüssel zu diesem Erfolg war sicherlich der unglaubliche Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Das Umfeld, sprich die Zuschauer und Verantwortlichen, haben mit dafür gesorgt das der Verein so einen Aufschwung erlebt hat.

Was niemand für möglich gehalten hatte, wurde nur zwei Jahre später Wirklichkeit. Das Ganze wurde noch getoppt und Ihr wurdet Meister der Landesliga, mit der vielleicht besten Truppe, die für den TSV jemals gespielt hat. Wie beurteilst du diese Meisterschaft mit einigen Jahren Abstand und was bleibt Dir von dieser Meisterschaft besonders in Erinnerung?

Die Meisterschaft in der Landesliga war natürlich ein weiteres Highlight in der Geschichte des TSV. Wir haben in der Aufstiegssaison einen tollen, begeisternden Fussball gespielt, mit dem letzten, entscheidenden Spiel beim VSV Wenden (7:1-Sieg)! Es hat riesigen Spaß gemacht, die Mannschaft zu trainieren, aber auch selbst immer noch mitzuwirken.

Gibt es noch die eine oder andere Anekdote oder besondere Highlights aus Deiner Zeit, an die Du Dich gerne, eventuell auch mit einem Schmunzeln, zurückerinnerst? Schließlich galten die Weißtaler zu Verbandsliga-Zeiten immer als etwas (positiv) verrückt.

Es gab in den 6 Jahren viele Momente, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere. Natürlich in erster Linie die Erfolge, sprich Meisterschaften…aber ein Spiel bleibt ganz besonders in Erinnerung, und zwar das Westfalenpokalspiel gegen SF Oestrich, an einem Mittwochabend, das wir nach Elfmeterschiessen dank eines überragenden Keepers Konstantin Volz gewinnen konnten. Die anschließende Feier im Sportheim war schlichtweg überragend, der nächste Arbeitstag sehr schwierig, aber das hat man dann in Kauf genommen. Generell kann man sagen, dass die Feierlichkeiten in Gernsdorf außergewöhnlich waren. Zudem habe ich während dieser Zeit viele sehr liebenswerte und hilfsbereite Menschen kennen und schätzen gelernt.… Eine Anekdote fällt mir aber doch immer wieder ein…und zwar die erste Kontaktaufnahme mit dem TSV. Die fand in den frühen Morgenstunden in einer einschlägig bekannten Lokalität statt, wo mich ein Herr Namens „Otze“ (Anm. d. Red.: der Bruder des damaligen Ersten Vorsitzenden Thomas Steiner) angesprochen und gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte Trainer beim TSV Weißtal zu werden…

Nach drei Jahren Verbandsliga hast Du Dich damals dazu entschieden, den TSV Weißtal zu verlassen und nach sechs erfolgreichen und sicher nicht immer einfachen Jahren, neue Wege einzuschlagen. Für uns ging es dann nach einem weiteren Jahr in der Westfalenliga, in die die Verbandsliga umbenannt worden war, leider langsam, aber stetig bergab. Negativer Höhepunkt war sicherlich der Rückzug der Landesliga-Mannschaft im Jahr 2012. Nach Deiner Weißtaler Zeit hast Du Dich zunächst der SpVg. Neunkirchen angeschlossen und danach warst, bzw. bist Du sehr erfolgreich im benachbarten Hessen, übrigens ebenfalls bei einem TSV (offenbar liegen Dir  Vereine mit diesem Namenskürzel), dem TSV Steinbach tätig. Wie ergeht es dir dort?

Grundsätzlich hat mich die Zeit beim TSV Weißtal geprägt, das waren die ersten Gehversuche als Trainer bzw. Spielertrainer. Hierfür bin ich heute noch dankbar und glaube, dass diese 6 Jahre  sehr hilfreich und positiv waren für meinen weiteren Werdegang. Seit 2010 bin ich nun beim TSV Steinbach(jaja, wieder ein TSV) im benachbarten Hessen unterwegs. Hier gefällt es mir sehr gut. Ein toller, gut geführter Verein, und den sportlichen Erfolg habe ich aus dem Siegerland dann einfach mal mit rübergenommen ;-). Aktuell macht es sehr viel Spaß, ich bin absolut zufrieden!

Verfolgst Du das Geschehen rund um den TSV Weißtal aus der Ferne noch mit und wie schätztest Du unsere aktuelle  Mannschaft ein?

Natürlich versuche ich das Geschehen so gut wie es eben geht mitzuverfolgen. Zeitungsberichte, Expressi.de und einige Weggefährten von früher…das sind so meine Quellen. Die aktuelle Truppe des TSV einzuschätzen, ist natürlich schwierig für mich. Dafür bin ich dann doch zu weit weg. Wünschenswert wäre, wenn es sportlich wieder bergauf gehen würde, aber da ist sicherlich auch Zeit und Geduld gefragt.

Lieber Thomas, vielen Dank für Deine Antworten und wir hoffen, Dich demnächst, wenn Du mal nicht in Hessen unterwegs bist, nochmal in Gernsdorf zu Gast haben zu dürfen. Eine Frage noch zum Anschluss: Wie ist Dein Tipp für unser Derby gegen den TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf?

Zum Abschluss tippe ich 3:1 für den TSV und wünsche EUCH für die kommende Saison alles Gute und vielleicht ist mein Tipp ja ein gutes Omen für die anstehende Runde…(man denke zurück an das Ergebnis vor 12 Jahren mit dem bekannten Saisonende….)

(Interview: Carsten Schmidt, Bildquelle: tsv-steinbach.de)