„Wir suchen den Deckel für unseren Topf“
Unser Sportlicher Leiter Stefan Dax und Frank Thomas sind aktuell auf Trainerfahndung. Anfang der Woche führte die Siegener Zeitung ein Interview. Den Wortlaut findet ihr nun hier:
Zwei Wochen ist es nun her, dass der TSV Weißtal vermeldete, dass sich die Wege von Spielertrainer Konstantin Volz sowie dessen Assistenten Markus Waldrich und Falko Wahl und dem Fusionsverein aus Rudersdorf und Gernsdorf nach dieser Spielzeit trennen werden, da die zeitliche Belastung für das Trio zu hoch geworden ist.
Grund genug, beim aktuellen Tabellenachten der Fußball-Landesliga, der nach dem Aufstieg mit zwölf Punkten aus acht Partien einen sehr guten Saisonstart hinlegte, nachzufragen, wie es weiter geht. Der Sportliche Leiter Stefan Dax stand der Siegener Zeitung Rede und Antwort.
Wie anstrengend waren die letzten Tage nach der Bekanntgabe des Vereins und von Volz, dass im Sommer des nächsten Jahres Schluss ist?
Natürlich beschäftigen wir uns seitdem intensiv damit, einen neuen Trainer zu finden. Gestresst sind Frank Thomas und ich deshalb aber nicht. Schlussendlich hätten wir mit den drei Jungs gerne weitergearbeitet, da wir uns alle auf einem sehr guten Weg gesehen haben. Aber wir respektieren die Entscheidung des Trios natürlich.
Nun gilt es einen Nachfolger zu finden. Wird wieder nach einem spielenden Coach gesucht?
Wir suchen nicht gezielt nach einem Spielertrainer, uns schwebt mehr eine Kombination aus Cheftrainer und spielendem Assistenten vor, den dieser mitbringt oder wir ihm zur Verfügung stellen. Dabei ist unser Anforderungsprofil schon sehr hoch, wir suchen für unsere Mannschaft und unser Vereinskonzept den Besten. Wir suchen den Deckel für unseren Topf.
Wie weit ist die Suche schon gediehen?
Wir können noch keinen Vollzug melden. Wir führen in den nächsten Tagen noch zwei weitere interessante Gespräche und sind bereits mit zwei Trainern im Austausch. Unser Ziel ist es, bis Weihnachten eine Entscheidung getroffen zu haben.
Läuft Ihnen ein wenig die Zeit davon? Schließlich stehen ja zu dieser Jahreszeit auch Gespräche mit den Spielern an…
Natürlich fragen unsere Spieler danach, wer der neue Coach wird. Insofern führen wir derzeit auch keine abschließenden Gespräche mit den Jungs, da nur mit wenig Zusagen zu rechnen wäre. Unser Ziel ist es, bis Weihnachten eine Entscheidung getroffen zu haben, sehen uns aber keineswegs unter Druck. Wir sind sicher weiterhin eine sehr gute Adresse im Siegerland.
Stehen denn größere Umbauten im Kader an?
Größere Veränderungen wird es nicht wohl nicht geben, wenngleich wir natürlich auch Akteure dabeihaben, die irgendwann überlegen werden, kürzerzutreten. Das wird sich zeigen. Wir haben schon mit zwei, drei externen Spielern Kontakt aufgenommen, aber auch die wollen natürlich wissen, wie es auf der Kommandobrücke weitergeht. Ich hoffe auf die Geduld unserer Spieler und auf das Vertrauen in unsere Arbeit.
Gestalten sich die Gespräche aufgrund der anhaltenden Pandemie ähnlich wie in den Jahren zuvor?
Nein. Natürlich nicht. Ein persönliches Treffen mit meinem Kollegen Frank Thomas, einem Spieler und mir ist derzeit nicht möglich. Es kann derzeit nur über Telefon laufen. Zudem wissen wir ja alle auch gar nicht, wie es mit dieser Saison weitergeht. Sich da schon über die nächste Spielzeit zu unterhalten, ist etwas Besonderes.
Viele Vereine beklagen sich derzeit über die Einnahmeverluste. Auch diese Komponente dürfte die Kaderplanungen nicht einfacher machen, oder?
Das stimmt. Mit dem Henneberg-Cup und dem Oktoberfest sind zwei wichtige Einnahmequellen in diesem Jahr ausgefallen. Daher ist die Basis, also unsere Sponsoren, unglaublich wichtig für uns und wir sind äußerst glücklich, zuverlässige Partner zu haben. Aber auch diese leiden teilweise erheblich unter der momentanen Situation. Insofern planen wir natürlich, aber ob es sich am Ende so realisieren lässt, steht derzeit in den Sternen. Trotzdem wollen wir alles versuchen, den Aufschwung der letzten Jahre zu bestätigen und bestenfalls zu einem etablierten Landesligisten werden. Das ist keine leichte Aufgabe, aber mit unserem Umfeld durchaus möglich.