Zum Jahreskehraus: Erste nach Plettenberg, Zweite um 12.15 Uhr am Henneberg gegen Diedenshausen
Eines der erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte, in dem bisher lediglich zwei Niederlagen und eine Meisterschaft zu Buche stehen, neigt sich so langsam dem Ende zu. Noch 90 Minuten trennen das Team des TSV Weißtal von der Winterpause, über die Alfonso Rubio-Doblas auch froh ist. „Auch wenn es bei mir nach ein paar Tagen ohne Fußball anfängt zu kribbeln, tut den Jungs die Pause gut. Wir haben in diesem Jahr sehr hart gearbeitet und in den meisten Spielen auch richtig Gas gegeben, weswegen es gut ist, dass die Jungs jetzt ein wenig regenerieren können.“ Zudem fügt der Übungsleiter an, dass sein Team „personell so langsam am Stock geht.“ Mit Louis Althaus, Julius Spork und Timo Molsberger, der aufgrund einer unvermeidbaren Operation in dieser Saison gar nicht mehr spielen wird, fehlen drei Langzeitverletzte. Dazu dürften sich Marius Kühn, Bernard Krasniqi und Tom Patt gesellen, zumindest steht ihr Einsatz auf der Kippe. Domink Meiswinkel und Joschka Schirmer haben zwar letztes Woche wieder gespielt, kamen aber beide nach längeren Verletzungen erst wieder zurück.
Bange machen gilt für Weißtals Coach aber nicht: „Ich habe es immer gesagt und werde auch dabei bleiben: Jammern hilft uns nicht weiter. Wir werden eine gute Elf auf den Plettenberger Kunstrasen schicken, die Gas geben wird.“
Dass die Weißtaler schon wieder auswärts ran müssen, hängt damit zusammen, dass der TuS Plettenberg im Hinspiel eigentlich Heimrecht hatte, dies aber getauscht wurde, da auf heimischem Geläuf im Sportzentrum Böddinghausen ein neuer Kunstrasen verlegt wurde.
Das letzte Auswärtsspiel des TSV beim TuS Plettenberg fand übrigens im Jahr 2011, also vor mehr als fünf Jahren statt, als beide Teams noch in der Landesliga spielten. Die Bilanz der Weißtaler gegen die Sauerländer, die übrigens wie auch der TSV nach dem damaligen Landesliga-Abstieg bis in die Kreisliga A durchgerauscht waren, ist übrigens noch makellos. Alle bisherigen fünf Partien entschied die Henneberg-Elf für sich. Diese Bilanz soll am letzten Spieltag vor Weihnachten, wenn möglich, auch ausgebaut werden. Auch wenn der Gegner sich im Gegensatz zum 0:4 im Hinspiel gesteigert hat, wie Rubio-Doblas zu berichten weiß: „Aus meiner Sicht ist die Mannschaft nicht mehr mit der aus der Hinrunde vergleichbar, sie ist stärker geworden und hat sich mittlerweile auf einen Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet. Die wollen mit Sicherheit nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern und werden dafür alles tun. Dass wir es mit einem guten Gegner zu tun bekommen werden, zeigt der Heimsieg gegen den SV Ottfingen und ein 1:1 gegen den VSV Wenden.“
Die Ambitionen des Aufsteigers aus dem Siegerland sind derweil andere. Selbst der stets vorsichtige Coach geht mittlerweile davon aus, dass das ursprüngliche Saisonziel erreicht ist: „Es sieht für den Klassenerhalt ja ganz gut aus.“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Wir werden aber jetzt nicht so vermessen sein und den Aufstieg zum Ziel ausrufen, sondern schön am Teppich bleiben, was immer ratsam ist.“. Dass seine Mannschaft noch kein Spitzenteam ist, darauf hat er bereits mehrfach hingewiesen und wiederholt das auch nochmal: „In den Spielen gegen Meinerzhagen und Wenden haben wir kein Land gesehen, auch in Ottfingen kam unser Punkt recht glücklich zustande. Diese drei Mannschaften, die auch über ganz andere finanzielle Möglichkeiten verfügen als wir, werden am Ende das Aufstiegrennen unter sich ausmachen. Wir werden indes unseren Weg mit jungen Spielern weitergehen und sehen, dass wir uns in den nächsten Jahren Schritt für Schritt zu einer Spitzenmannschaft entwickeln. Allerdings sage ich auch: Es macht uns Spaß, die Großen der Liga etwas zu ärgern und das wollen wir so lange wie möglich tun.“
Das Fußballjahr werden die Weißtaler, unabhängig vom Spielausgang in Plettenberg, mindestens als Tabellendritter abschließen. „Die Tabelle können die Jungs sich dann bis Februar immer wieder ansehen und sich darüber freuen. Das haben sie sich verdient, denn wir haben viel für den Erfolg investiert.“, so der B-Lizenz-Inhaber, der für Sonntag aber nochmal einen Kraftakt fordert: „Auch wenn die Knochen langsam müde werden und der Kader ausgedünnt ist: Einmal müssen wir noch da sein und 90 Minuten lang alles raus hauen. Danach verspreche ich, haben die Jungs Ruhe vor mir , ehe es mit der Vorbereitung weiter geht.“
Etwas mehr Zeit zur Regeneration als sonst, genauer gesagt, eine Stunde, hat die Henneberg-Elf am Sonntag, da die Partie in Plettenberg erst um 15.30 Uhr angepfiffen wird. Auch die mitreisenden Fans können es somit am Sonntag etwas ruhiger angehen lassen und sich Zeit nehmen, vielleicht unterstützt ja der ein oder andere vorher noch die Zweite Mannschaft im wichtigen Spiel gegen Diedenshausen (Anpfiff in Gernsorf 12.15 Uhr). Einen Dank möchte Alfonso Rubio-Doblas noch loswerden: „Ich finde es toll, wie uns unsere Zuschauer zuhause und gerade auswärts unterstützt haben. In mancher Partie auf fremdem Platz hatte man den Eindruck, dass wir die größere Kulisse hatten. Dafür herzlichen Dank!“
(Bericht : Carsten Schmidt)
Die 2. Mannschaft (13./17) wird hingegen alles versuchen, gegen den TuS Diedenhausen die lange Leidenszeit von nun zehn Spielen ohne „Dreier“ zu beenden. Dabei konnte man der Truppe in Sachen Einsatz und Wille in den letzten Wochen keineswegs etwas absprechen, in den Spielen gegen Wilnsdorf, Anzhausen/Flammersbach und Feudingen kamen einige unglückliche Dinge zusammen. Keinen einzigen Punkt aus diesen drei Spielen hatten wir wahrlich nicht verdient. Beim letztwöchigen 0:0 in Aue stimmten abermals Einsatz und Kampfbereitschaft, in der Schlussphase hatten wir dann in zwei Situationen auch endlich wieder Glück. In dem Fall das Glück des Tüchtigen!
Gegen Tabellennachbar TuS Diedenshausen (14./16) hat die Mannschaft zudem noch etwas gutzumachen. Denn das Hinspiel ging mit 0:5 komplett in die Hose, wenngleich der Gegner insbesondere im ersten Durchgang nicht die bessere, aber halt effektivere Mannschaft war. Das soll sich am Sonntag ab 12.15 Uhr natürlich ändern, drei Punkte wären im Abstiegskampf „Goldwert“, um nicht auf einem Rang „unter dem Strich“ überwintern zu müssen. Aber: Mehr als drei Punkte gibt es sowieso nicht – nach dem letzten Spiel am Sonntag geht es in die kurze Winterpause und dann mit voller Kraft, neuem Mut und viel Leidenschaft in die Restserie!
(Bericht: Stefan Stark)