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Hilchenbach dreht Spiel und siegt 2:1am Henneberg

Hilchenbach dreht Spiel und siegt 2:1am Henneberg

TSV_1._2014_2015_HeimtrikotErsatzgeschwächt, aber hoch motiviert ging die Henneberg-Elf ins erste Spiel der Restsaison, allerdings sprachen die Gesichter der Akteure nach 93 gespielten Minuten Bände.

Während die Gäste aus Hilchenbach sich über einen späten dreifachen Punktgewinn freuten, schlichen die Mannen von Alfonso Rubio-Doblas, der ebenfalls restlos bedient war, mit hängenden Köpfen vom Platz. So hatten sich die Hausherren den Auftakt nicht vorgestellt.

Der Reihe nach: Das Spiel begann am eiskalten Henneberg ohne nennenswerte Höhepunkte, die Teams neutralisierten sich weitestgehend, vieles blieb Stückwerk. Man merkte, dass es für beide Mannschaften das erste Spiel nach einer langen Pause war. Vereinzelt kamen die Teams zu einigen Torchancen, auf Seiten der Gastgeber scheitere zum Beispiel Lars Schardt an Hilchenbachs Keeper Dirk Hering. Weißtal hatte im ersten Durchgang ein leichtes optisches Übergewicht, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.

Nach dem Pausenpfiff kamen die Gäste aus dem Nordsiegerland besser in die Partie. Weißtals Torwart Julian Kucharske, der erstmals nach monatelanger Verletzungspause wieder zwischen den Pfosten stand, musste zweimal sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand zu verhindern. In der ersten Phase des zweiten Durchgangs hatten die Hilchenbacher mehr vom Spiel, der Heimelf fehlte der Zugriff, zudem waren die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen teilweise zu groß. Als sich ein Teil der Zuschauer bereits mit einem torlosen Remis abgefunden hatten, überschlugen sich die Ereignisse:

In der 78. Spielminute war es Simon Grisse, der seine Farben nach einer Flanke von Sandor Karolyi per Kopf in Führung brachte. Wenig später hatte Lars Schardt die Vorentscheidung am Fuß, als er sich am Fünfmeterraum durchsetzte und abzog. Sein Schuss konnte Hilchenbachs Zerberus allerdings mit einem starken Reflex zur Ecke abwehren. Weniger als fünf Minuten warten noch zu spielen und alles deutete auf einen Heimdreier hin. Nach einer Unachtsamkeit auf Seiten der Hausherren tauchte Marcel Rigau Badenas plötzlich im Weißtaler Strafraum auf, lies Julian Kucharske keine Chance und netzte zum Ausgleich ein. Nur ein paar Zeigerumdrehungen später wurde Hassan El-Khatib an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht und der souverän leitende Schiedsrichter Patrick Nickel entschied auf Freistoß. Alarmstufe rot hiess es daher im Hlichenbacher Lager, als Sandor Karolyi antrat. Der Ungar zielte etwas zu genau und visierte den Querbalken an, nichts war es also mit der erneuten Führung, im Gegenteil: In der Nachspielzeit erreichte ein langer Diagonalpass den mitgelaufenen Robin Pietschmann, der völlig freistehend aus 12 Metern zum Schuss kam und zum viel umjubelten Führungstreffer der Gastgeber einschoss, das Spiel war binnen 12 Minuten komplett gekippt. Weißtal wollte die verbliebenen Sekunden noch nutzen, um wenigstens den Ausgleich zu erzielen, wozu es aber nicht mehr kam.

Rubio-Doblas was aufgrund der Vorkommnisse in den letzten Minuten sichtlich geschockt: „Wenn ich fünf Minuten vor Schluss in Führung liege, darf ich mir die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen, da hat uns die Cleverness gefehlt. Ich denke, ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf letztlich entsprochen, nun ist es anders gekommen und es bleibt uns nichts anderes übrig, als unseren Gästen zu gratulieren. Ich hatte bereits vor dem Spiel gesagt, dass die Hilchenbacher im Saisonverlauf unter Wert gespielt haben, was sich heute bestätigt hat. Auf der anderen Seite muss man berücksichtigen, dass wir heute mehr als eine halbe Mannschaft ersetzen mussten und ohne die Hilfe aus der A-Jugend und der Zweiten lediglich neun einsatzfähige Spieler aus unserem Kader gehabt hätten. Hervorheben möchte ich, dass unsere A-Jugendlichen ihre Sache heute ausnahmslos gut gemacht haben, die Jungs erhöhen unsere spielerischen Möglichkeiten. Nun bleibt zu hoffen, dass der ein oder andere Verletzte wieder hinzukommt und wir dann am Sonntag in Alchen punkten werden, wir stehen unter Zugzwang. An unserer Ausgangslage hat sich jedoch nicht viel verändert, wir können noch immer aus eigener Kraft den anvisierten zweiten Tabellenplatz erreichen und werden alles dafür tun.“

TSV: Julian Kucharske, Dennis Schmidt, Daniel Singhateh, Stephan Schneider, Kevin Wacker (81. Alexander Berlet), Martin Nöh (61. Marc Schneider), Marius Kühn, Sandor Karolyi, Hassan El-Khatib (90. Yannik Schmitt), Lars Schardt, Simon Grisse

Tore: 1:0 Grisse (78.), 1:1 Rigau Badenas (86.), 1:2 Pietschmann (90+2)

(Bericht : Carsten Schmidt )