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5:1-Kantersieg über den TuS Langenholthausen

5:1-Kantersieg über den TuS Langenholthausen

Unsere Erste Mannschaft hat am gestrigen Sonntag einen Taumstart in die Restrunde der Landesliga 2 hingelegt und den TuS Langenholthausen mit 5:1 vom Henneberg gefegt. Der Lohn: Die Schneeweißen haben sich auf den elften Tabellenrang verbessert und die Abstiegsplätze verlassen.

Total zufrieden war unser Coach Seyhan Adigüzel nach dem Spiel aber nicht: „Wir waren die ersten 20 Minuten überhaupt nicht im Spiel. Lagenholthausen hatte zwar keine ganz zwingende Chance, aber sie haben das Spiel völlig bestimmt, während wir überhaupt keinen Zugriff hatten und wenn wir einmal den Ball gewonnen hatten, dieser auch direkt wieder weg war. Insofern war der Pfostenschuss von Eren Bilgicli sicherlich ein Weckruf. Die beiden Tore vor der Halbzeit haben wir genau zum richtigen Zeitpunkt erzielt, besonders freut mich, dass wir das 1:0 auch im Training genauso einstudiert hatten. In der Pause habe ich mehrmals angemahnt, dass wir die ersten 15, 20 Minuten der zweiten Halbzeit überstehen müssen, uns keine unnötigen Ballverluste erlauben dürfen, Unkonzentriertheiten abstellen müssen. Doch der Gegentreffer zum 2:1 ist dann exakt so entstanden: Erst der Ballgewinn auf unserer rechten Seite, dann aber ein unnötiges Dribbling und ein Ballverlust. Wir hatten eine Zeitlang den Papst in der Tasche, Langenholthausen hatte Möglichkeiten. Sie haben richtig viel Qualität, gerade in der Offensive und waren daher auch nonstop gefährlich. Wir hatten das Glück des Tüchtigen, das Glück, was man in so einer Situation, wenn man unten steht, aber auch braucht. Und haben dann das 3:1 nach dem Freistoß von Jani Moses und dem Abstauber von Eren erzielt. Das war wichtig, es war eine kritische Phase und ich will nicht drüber nachdenken, was bei einem möglichen 2:2 noch hätte alles passieren können. Tevin Wagner war dann platt, mit Maxi Kraft haben wir einen Angreifer gebracht, der die Wege in die Tiefe geht und Betrieb macht. Das hat sehr gut geklappt, beim 4:1 stand er da, wo ein Neuner stehen muss und das 5:1 war ein Geniestreich von ihm. Schade in dem Zusammenhang ist, dass irgendjemand auf der Tribüne unsere Kamera eingeklappt hat. Ich hätte dieses Tor aus 45 Metern gerne zur zum Tor des Monats der ARD geschickt. Heute war sicherlich nicht alles Gold was glänzt, aber es gab sehr viel Positives. Es war aber auch nur ein erster Schritt, wir sollten bestenfalls gegen Berleburg nachlegen und eine kleine Serie starten. Das wäre toll.“

Hier der Spielbericht aus der Siegener Zeitung:

„Es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, aber eben nur einer von vielen“, sagte TSV Weißtals Trainer Seyhan Adigüzel nach Abpiff der Landesliga-Partie gegen den TuS Langenholthausen. Der Fusionsverein aus Gernsdorf und Rudersdorf gewann das Nachholspiel des 13. Spieltags in der heimischen Henneberg-Arena mit 5:1 (2:0), steigerte seine Punktausbeute von elf auf 14 Zähler und setze damit ein erstes Zeichen, dass man dem Abstiegskampf in den verbleibenden Partien schnellstmöglich entkommen will. „Jetzt geht es darum, in den nächsten Wochen an dieses Ergebnis anzuknüpfen“, forderte Adigüzel mit Blick auf die kommenden Aufgaben – zumal der Tabellenelfte trotz des Kantersieges noch ein paar Schwächen offenbarte.

Es waren besonders die 25 Anfangsminuten, die dem Übungsleiter vor 120 zahlenden Zuschauern Bauchschmerzen bereiteten. „Man muss ganz klar sagen, dass diese Phase an Langenholthausen ging.“ Obwohl die Gäste aus dem Märkischen Kreis anfangs zu keinen nennenswerten Torchancen kamen, fanden die Hausherren schlecht ins Spiel. Zu unkonzentriert in der Zweikampfführung, zu leichtsinnig beim Ballgeschiebe im Mittelfeld. „Man hat auf jeden Fall eine gewisse Nervosität gespürt, die sicherlich auch mit der fehlenden Spielpraxis zu tun hat. Wir hatten durch das Trainingslager in der Türkei nur ein einziges Vorbereitungsspiel in Deutschland“, wusste Adigüzel, dessen Mannschaft nach der ersten gefährlichen Torchance des Gegners allerdings aufzuwachen schien.

TuS-Offensivmann Lukas Kessler zielte in Minute 22 knapp rechts am Weißtaler Kasten vorbei, anschließend übernahmen die Gastgeber die Kontrolle. Neuzugang Eren Bilgicli probierte es aus zentraler Position mit einem strammen Schuss auf das Tor des Tabellenzehnten, der Ball sprang allerdings vom Innenpfosten zurück ins Feld. In der Folge präsentierte sich die Henneberg-Elf, allen voran Pflichtspiel-Debütant Bilgicli, weitaus gefährlicher. Nach einer starken Vorbereitung von Kapitän Jan-Michael Moses war es schließlich der 23-jährige Neuankömmling, der TuS-Torwart Bastian Horch umkurvte und locker zum 1:0 einschob (36.). Wenig später nutzte Paulo Flender das Durcheinander im Strafraum der Gäste, um mit einem präzisen Schuss ins lange Eck auf 2:0 zu erhöhen (40.).

„Völlig unnötig“ (Adigüzel) leisteten sich die TSV-Kicker in Minute 60 dann einen Ballverlust, der prompt mit dem ersten Gegentor bestraft wurde. Lukas Kessler zog aus halblinker Position ab, der Ball schlug zentral unter der Latte im Tor von Keeper Jannik von der Heiden ein. Ungeachtet des Rückschlags spielten die Hausherren jedoch weiterhin ansehnlichen Offensivfußball – und wurden belohnt.

Den Abpraller eines Moses-Freistoßes nutzte Bilgicli für seinen zweiten Tagestreffer (66.). Ebenfalls aus einem Abpraller resultierte das Tor zum 4:1, für das der eingewechselte Maximilan Kraft verantwortlich zeichnete (76.). Für den spektakulären Schlussakkord sorgte erneut der Joker: Kraft fasste sich aus 45 Metern ein Herz und sorgte wenige Sekunden vor Abpfiff (90.+2) mit einem Weitschuss für tosenden Applaus auf den Rängen.

„Man hat die Qualität und Abgeklärtheit dieser jungen Mannschaft gesehen. Jetzt geht es darum, diesen Dreier nächste Woche gegen Bad Berleburg zu vergolden“, hofft Adigüzel auf den Start einer Serie, die den TSV Weißtal möglichst bald aus der Abstiegsgefahr manövrieren soll.

(Bilder: Silas Münker/Siegener Zeitung)