Erste nimmt Meistersekt mit nach Geisweid
Auch wenn es in der Vorwoche nach einer zwischenzeitlichen 3:0-Führung gegen Verfolger FC Eiserfeld am Henneberg stark nach vorzeitiger Meisterschaft roch, blieben die Korken auf dem Meistersekt, da der FCE bekanntlich noch zum Ausgleich kam und bei Abpfiff für hängende Köpfe im Weißtaler Lager sorgt.
"Letztlich ging das 3:3 vom Spielverlauf her absolut in Ordnung und ich denke, die Zuschauer haben ein wirklich tolles A-Liga-Spitzenspiel gesehen", reflektiert Alfonso Rubio Doblas das vergangene Wochenende noch einmal. "Natürlich ist man erstmal etwas geknickt, wenn man 3:0 führt und dann die Meisterschaftsvorentscheidung kurz vor Schluss noch au der Hand gibt. Eine Meisterfeier vor der tollen Kulisse am letzten Sonntag wäre natürlich toll gewesen, aber verloren ist deswegen gar nichts. Das Spiel gegen Eierfeld war der erste von fünf Matchbällen, vier weitere haben wir noch und an der Tabellenkonstellation hat sich nichts geändert, noch immer trennen Eiserfeld und uns zehn Punkte."
Am Sonntag besteht also die Möglichkeit, den nächsten Matchball zu verwandeln und die Meisterschaft durch einen Sieg in trockene Tücher zu bringen. Gegner ist im altehrwürdigen Hofbachstadion der ehemalige Regionalligist VfL Klafeld Geisweid. Doch die glorreichen Zeiten sind im Hofbachtal seit vielen Jahren vorbei, aktuell benötigt das Team von Trainer Jörg Linker noch Punkte, um den Klassenverbleib in der Kreisliga A endgültig unter Dach und Fach zu bringen. "Wenn wir mal davon ausgehen, dass drei Mannschaften absteigen, hat Klafeld vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Bei vier noch auszutragenden Spielen sind sie also noch nicht ganz auf der sicheren Seite und benötigen noch den ein oder anderen Punkt.", analysiert Rubio Doblas die Lage seines Ex-Vereins und sieht die Gefahr, dass angeschlagene Mannschaften schwer auszurechnen sind. "Geisweid steht also mit dem Rücken etwas zur Wand, dürfte aber durch den Auswärtssieg in Hilchenbach Selbstvertrauen getankt haben. Für uns wird die Aufgabe also nicht einfach, zudem hat der VfL einige Spieler mit höherklassiger Erfahrung in seinen Reihen. Es wird mir Sicherheit kein Selbstläufer."
Wird man denn den Meistersekt mit ins Hofbachtal nehmen? "Da wir die Chance haben, am Sonntag Meister zu werden, werden wir auch entsprechend vorbereitet sein. Ich warne aber davor, überheblich aufzutreten und den Gegner nicht ernst zu nehmen. Dann bleiben die Korken nämlich wieder auf den Flaschen." Man darf also gespannt sein, ob das Team nach dem Spiel schon als frisch gebackener Meister nach Hause fährt oder ob die endgültige Entscheidung weiter auf sich warten lässt. Sandor Karolyi, der eine Gelbsperre absitzen muss, wird ebenso wenig wie Tom Patt, der eine Bänderverletzung in de Schulter erlitten hat, ins Geschehen eingreifen können.
(Vorschau: Carsten Schmidt)