Erste und Zweite vor „Knallerspielen“
Mehr Spitzenspiel geht nicht. Am Sonntag kommt es zum „Giganten-Duell“, wie es eine lokale Zeitung während dieser Woche ausdrückte. Der FC Eiserfeld trifft als Tabellenzweiter auf Spitzenreiter TSV Weißtal, der alle seine zehn Spiele zum Saisonauftakt gewinnen konnte.
Während der Woche gab es in Online- und Print-Medien Interviews mit den Trainern Andreas Maier und Alfonso Rubio Doblas, die sich, wie es vor solchen Spielen üblich ist, quasi als „Vorspiel“ den Druck gegenseitig zugeschoben haben. „Natürlich ist das ein Stück weit Geplänkel vor einem solch wichtigen Spiel.“, gibt Weißtals Linienchef unumwunden zu. „Fakt ist aber, dass wir mit sechs Punkten Vorsprung nach Eiserfeld fahren und wir selbst bei einer Niederlage immer noch mit drei Punkten Vorsprung Tabellenführer wären. Sollten wir in Eiserfeld punkten, egal ob einfach oder dreifach, wäre Eiserfeld erstmal auf Distanz. Daher sehe ich sie stärker unter Druck als uns, zumal sie zuhause spielen. Wir haben keinen Druck, wir freuen uns auf das Spiel.“ Eiserfelds Trainer erklärte in einem Interview, dass Weißtal Meister werden müsse und er den Druck auf deren Seite sehe. „Es wäre natürlich schön, wenn wir Meister werden würden. Wir nähmen das dankbar an und uns wäre nicht bange davor, eine Klasse höher zu spielen, was wir langfristig auch tun wollen. Allerdings haben wir niemals gesagt, die Meisterschaft als Saisonziel zu haben. Wir wollen uns fußballerisch weiter verbessern und Junge Spieler ans Team ranführen, das ist unser Ziel. Wenn es mit der Meisterschaft klappen sollte, ist das toll. Wenn nicht, greifen wir eben nächstes Jahr erneut an. Aber Druck haben wir keinen.“
Für das Spitzenspiel sieht der 39-jährige sein Team gut gerüstet: „Wir haben uns nicht speziell auf Eiserfeld vorbereitet, sondern unser normales Programm durchgezogen. Um die Stärken und Schwächen unseres Gegners wissen wir Bescheid und werden uns entsprechend darauf einstellen. Da Eiserfeld gewinnen muss, um an uns ranzurücken, gehe ich davon aus, dass sie versuchen werden das Spiel zu machen. Das Zeug dazu haben sie, ihre Offensivabteilung ist schon gut besetzt. Wir werden uns allerdings nicht verstecken und ich denke, dass meine Mannschaft genug Qualität hat, um auch in Eiserfeld bestehen zu können.“
Extra motivieren musste er sein Team selbstverständlich nicht: „In der Vorwoche gegen Eichen / Krombach ging es um die richtige Einstellung und das haben wir entsprechend gemeistert, indem wir unsere fußballerische Stärke ausgespielt haben. Eiserfeld wird nun eine andere Nummer. Das ist ein Spitzenspiel, beide Mannschaften haben ein großes spielerisches Potential, letztlich werden die Tagesform und kleinere Dinge ausschlaggebend sein. Nervös wird bei uns niemand sein, dafür haben wir genug Spieler in unseren Reihen, die höherklassig gespielt haben und die wissen, worauf es in solchen Spielen ankommt.“ Der Coach würde sich natürlich über den elften Liga-Dreier in Folge freuen, „aber bis dahin ist es ein langer Weg, ich könnte auch mit einem Punkt gut leben. Ich hoffe am Sonntag auf ein tolles, faires und offensiv geführtes Match, dass die Attribute eines Spitzenspiels verdient. Zudem würde ich mich über große Unterstützung unserer Zuschauer freuen. Das hätten die Jungs sich verdient und wenn ich mir die Zuschauerresonanz unserer letzten Auswärtsspiele ansehe, bin ich mir sicher, dass uns etliche Weißtaler nach Eiserfeld begleiten.“
Ein eminent wichtiges Spiel hat auch die Zweite Mannschaft zu bestreiten, die bei der punktgleichen Zweitvertretung der Sportfreunde Birkelbach zu Gast sein wird. Stefan Stark hat zum Auftakt seiner Trainertätigkeiten die ersten drei Spiele verloren, war dabei aber mit der Leistung seines Team über weite Strecken zufrieden: „Auch wenn die Ergebnisse es nicht aussagen, die Leistung meiner Mannschaft war in den letzten Spielen – gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel – in vielen Bereichen richtig gut. Leider haben wir aber durch individuelle Fehler Punkte abgegeben. Da müssen wir dran arbeiten.“ Beim unmittelbaren Tabellennachbarn geht es für Zweite darum, den positiven Trend der letzten Wochen mitzunehmen und fortzusetzen: „Wir müssen in Birkelbach hochkonzentriert zu Werke gehen und Vollgas geben. Es geht hier gegen einen direkten Konkurrenten und unser Ziel ist ganz klar, etwas Zählbares mitnehmen. Wichtig wird sein, dass wir diesmal im Offensivspiel mutiger agieren.“ Klar ist: Mit einem „Dreier“ würde die Stark-Truppe den Gegner auf drei Punkte distanzieren, bei einer Niederlage würde allerdings ein Abstiegsplatz drohen.
Während Erste und Zweite Mannschaft auswärts antreten müssen, empfängt die von Daniel Kühn trainierte Dritte Mannschaft den SSV Meiswinkel / Oberholzklau in der Henneberg-Arena. Die Gäste belegen mit 18 Punkten Rang fünf. Durch einen Sieg könnte die Kühn-Elf bis auf zwei Punkte an den kommenden Gegner heran rücken.
(Bericht: Carsten Schmidt)