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Erste unterliegt in Ottfingen 2:3

Erste unterliegt in Ottfingen 2:3

Das war nichts für schwache Nerven: In einer turbulenten, hektischen und äußerst emotional geführten Partie gelang dem SV Ottfingen nach drei Niederlagen in Folge ein 3:2-Sieg über den TSV Weißtal. Die Erleichterung war den Spielern, Trainer Michael Kügler und auch den Offiziellen deutlich anzumerken, während auf Seiten der Fusionskicker aus Rudersdorf und Gernsdorf Enttäuschung herrschete, die sich von Schiedsrichter Fatih Tekir benachteiligt fühlten, der in der zweikampfintensiven Begegnung fraglos nicht die glücklichste Figur abgab und bei allen 173 Zuschauern – und wohl auch beim Schiedsrichterbeobachter – einige Fragezeichen in den Gesichtern hinterließ.

Die ganze Hektik und Unruhe wäre wohl kaum aufgekommen, wenn der SVO in den ersten zehn Minuten den Freifahrtschein der sich im Tiefschlaf befindenden Weißtaler Mannschaft ausreichender genutzt hätte als nur zum 1:0 durch Lennart Lentrup, der nach sechs Minuten humorlos ins kurze Eck einstielte. Patrick Diehl (1. und 8.) sowie Kevin Lopata hätten auch durchaus früh auf 4:0 stellen können, bevor der TSV durch Lars Schardt, der 40 Sekunden zuvor einen ersten Warnschuss abgegeben hatte, zum äußerst glücklichen 1:1-Ausgleich kam (14.). Ottfingen presste die Gäste früh in deren Hälfte und erarbeitete sich so weitere Gelegenheiten: Schöler scheiterte per Freistoß an Marcel Schneider (17.) und Lopata (26.) zielte freistehend genau auf den Keeper der Siegerländer, der kurz zuvor aber machtlos war, als Diehl eine feine Hereingabe von Luca Valido völlig freistehend in die Maschen setzte (21.) und die Kräfteverhältnisse zurecht rückte.

Erst nach einer halben Stunde ebbte der Sturmlauf der Hausherren ab und die „Schneeweißen“ hatten durch Kapitän Daniel Singhateh drei Chancen, von denen zwei als „Tausendprozenter“ durchgingen (39./40./42.), SVO-Torwart Patrick Stock aber glänzend parierte.

Dann stand Schiri Tekir zum zweiten mal im Mittelpunkt – der zuvor beim rüden Einsteigen von SVO-Spielführer Michel Schöler gegen Kevin Wacker (Foto oben) beide Augen zudrückte (oder zugehabt hatte) und statt der fälligen Roten Karte nur „Gelb“ aus der Tasche zückte und zwei Minuten vor der Pause ein Foul von Burak Yildiz an SVO-Flügelstürmer Lentrup (beide Akteure im mittigen Foto in einer anderen Szene) im TSV-Strafraum übersah, was eigentlich nicht zu übersehen war!

Nico Hermann egalisierte dann direkt nach Wiederanpfiff per Abstauber (48./Schardt war an Stock gescheitert) zum 2:2, die Teams begegneten sich nun auf Augenhöhe – augenscheinlich war, dass die Schwarz-Gelben das hohe Tempo der ersten Hälfte nicht mehr gehen konnten, mit viel Einsatz und Leidenschaft ackerten, aber bis in die Schlussviertelstunde hinein kaum noch zwingend wurden.
Lediglich Schöler scheiterte am glänzend reagieren Schneider (58.), während der TSV das vermeintliche 3:2 durch Timo Molsberger, der aber tatsächlich im Abseits stand, richtigerweise aberkannt bekam und nach 66 Minuten die Ampelkarte für Daniel Novakovic quittieren musste, der den Ball spielte und ein wenig seinen Gegner touchierte. Eine „kann, aber nicht muss“-Entscheidung Tekirs, der sich damit zum Buhmann der Gäste aufschwang, die durch Schardt (76.) die Führung verpassten und nach 78 Minuten den Knockout von Patrick Diehl einstecken mussten, der nach einem „Bock“ von Tom Patt, der es verpasste sauber zu klären, zum umjubelten Siegtreffer einschob.

In Unterzahl hatte Weißtal dann keine Chance mehr nochmals zurückzuschlagen, Lentrup (80./Latte) und Diehl (90.+1) verpassten gar das 4:2 für Ottfingen, bevor sich Patt (unteres Bild) nach einem Frustfoul kurz vor Ende gegen Kevin Weyerke an der Eckfahne – völlig überflüssig – den roten Karton abholte und den eh schon mit einem kleinen Kader angereisten Weißtalern in den nächsten Wochen auch noch fehlen wird.

Schiedsrichter: Fatih Tekir – Zuschauer: 173
Tore: 1:0 Lennart Lentrup (7.), 1:1 Lars Schardt (15.), 2:1 Patrick Diehl (21.), 2:2 Nico Hermann (49.), 3:2 Patrick Diehl (79.)
Platzverweise:
Rote Karte gegen Tom Patt (90./TSV Weißtal) und Gelb-Rote Karte gegen Daniel Novakovic (66.)

Michael Kügler (Trainer SV Ottfingen): "Im Endeffekt ist unser Sieg verdient, ganz klar. In der ersten Viertelstunde haben wir einige Hochkaräter, dann steht es 2:0 oder 3:0 und der Drops ist gelutscht. Das Problem haben wir aber Woche für Woche, dass wir solche Chancen vergeben und dann hinten nervös werden und auch direkt die erste Möglichkeit des Gegners sitzt. Nach dem 2:1 hatten wir Glück, dass der Stocki einige Dinger pariert und uns lange im Spiel gehalten hat. Wir haben die drei Punkte, nur das zählt."

Alfonso Rubio Doblas (Coach TSV Weißtal): "Das war ein Unentschieden-Spiel für mich, der Gegner hatte in Überzahl bis zum 3:2 keine nennenswerte Torchance mehr. Das Siegtor für Ottfingen resultiert dann aus einem groben individuellen Fehler, was ich schon seit Wochen moniere. Den Ball muss man einfach klären. Die zwei Platzverweise sind bitter, unsere Personaldecke ist nicht nur dünn, sondern eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Auch für die Jungs ist das heute bitter,weil sie gut ins Spiel zurückgefunden haben. Ob man die Gelb-Rote Karte geben muss, ist fraglich, die Rote aber unstrittig."
 
(Quelle:Fupa.net)