Erste vor richtungsweisendem Spiel / Stark-Debüt im Lokalderby
Der souveräne Tabellenführer TSV Weißtal, der am Sonntag mit 4:1 gegen die „Strukturfußballer“ des FC Hilchenbach gewinnen konnte, steht vor einer englischen Woche und hat am Mittwoch (19.00 Uhr) eine schwere Aufgabe vor der Brust: Lokalrivale Germania Salchendorf II gibt sich am Henneberg die Ehre.
Bei dieser Partie handelt es sich um ein vorgezogenes Spiel aus der Rückrunde, daher treffen die Kontrahenten binnen 45 Tagen zum zweiten Mal aufeinander.
Die Mannschaft des ehemaligen Weißtalers Christoph Spies belegt mit 9 Punkten den achten Tabellenplatz. „Allerdings spiegelt der derzeitige Tabellenplatz nicht das wahre Leistungsvermögen der Salchendorfer wieder“, analysiert TSV-Coach Alfonso Rubio Doblas. „Die Germanen haben für ihre Zweite einen guten Kader. Wenn man dann noch bedenkt, dass regelmäßig Spieler aus der Ersten abgegeben werden, gehören sie zu den besten Teams der Liga. Da Salchendorfs Erste Mannschaft am Sonntag frei hatte, sollten wir uns darauf einstellen, dass ihre Zweite am Mittwoch verstärkt wird, was die Sache nicht einfacher macht. Zudem hat das Spiel absoluten Derbycharakter, was noch eine weitere Unbekannte bedeutet.“
Mit dem Saisonstart seiner Mannschaft ist der Trainer zufrieden. „7 Spiele – 7 Siege. Da kann man nicht meckern und das ist die Belohnung für die harte Arbeit, die wir im Training leisten. Was ich aber immer wieder bemängeln muss, ist dass wir nicht immer unser volles Potential abrufen. In Hilchenbach haben wir im zweiten Durchgang die Aggressivität an den Tag gelegt, die wir im ersten Durchgang noch vermissen lassen haben. Nach der Pause sind wir dort vorne drauf gegangen und haben die Abwehrspieler unter Druck gesetzt und schon lief es. Vier Tore in einer Hälfte gegen ein vermeintliches Spitzenteam sind nicht schlecht.“, lobt Weißtals Trainer, der sich einen kleinen Seitenhieb gegen seinen Hilchenbacher Trainer-Kollegen Andreas Nowak nicht verkneifen kann. „Gerade für eine Mannschaft wie unsere, die taktisch angeblich nicht viel drauf hat, ist das Ergebnis vom Sonntag, als auch unsere Punktausbeute im bisherigen Saisonverlauf umso höher zu bewerten.“, fügt der B-Lizenz-Inhaber mit einem Augenzwinkern hinzu. Hintergrund ist, dass Hilchenbachs Coach gegenüber der Siegener Zeitung erklärt hatte, dass er erstaunt sei, wie schwach die Liga sei und er sich über Weißtals Taktik erstaunt gezeigt habe, was im Weißtaler Lager auf Unverständnis gestoßen ist. „Ich fand die Aussage des Kollegen respektlos.“ Allerdings will Rubio Doblas sich damit nicht mehr beschäftigen. „Das hake ich jetzt einfach ab. Das Hilchenbach-Spiel ist Vergangenheit“. Und damit wollen der Coach und sein Team sich nicht aufhalten und sich mit irgendwelchen Aussagen anderer Trainer beschäftigen, die mit ihren Mannschaften bisher den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterherhinken. „Wir schauen auf Salchendorf, das wird ein schwieriges und wichtiges Spiel. Unser Ziel ist es, unsere Siegesserie so lange wie möglich auszubauen. Zudem wünsche ich mir, dass wir mal von Anfang bis Ende unser komplettes Potential abrufen. Am besten schon am Mittwoch.“
Zu einem weiteren und nicht minder interessanten Derby kommt es übrigens am Donnerstag am Henneberg (19.00 Uhr), ebenfalls in einem vorgezogenen Rückrundenspiel. Die Zweite Mannschaft des TSV empfängt Lokalrivalen und Spitzenreiter TuS Johannland. Ein besonderes Spiel wird es auch aus einem anderen Grund: Stefan Stark wird sein Trainer-Debüt bei der Zweiten Welle geben und hat sich mit seinen Jungs einiges vorgenommen. „Auch wenn der Spitzenreiter zu uns kommt, wollen und werden wir dagegen halten. Die Mannschaft hat am Sonntag in Hilchenbach bewiesen, was möglich ist, wenn alle Spieler zusammenhalten und vor allen Dingen alles aus sich rausholen. Genau das muss bis zum Winter unser Anspruch sein, um aus dem Keller zu kommen! Dann ist auch gegen den Spitzenreiter etwas möglich. Wichtig ist, dass wir uns nach dem Spiel alle in die Augen schauen können und jeder sagen kann, dass er wirklich alles versucht hat“, so der B-Lizenz-Inhaber.