Henneberg wird zum Tollhaus – 2:2 gegen Ligaprimus!

In der Anfangsphase nahmen die Gäste aus Kaan-Marienborn des Heft in die Hand, attackierten sehr früh und spielten ihrerseits mit hohem Tempo nach vorne. Bereits recht früh geriet die Weißtaler Defensive um Keeper Andre Werthenbach, der sich mehrfach auszeichnen konnte, unter Druck. Die Gastgeber standen recht tief und fanden kaum Mittel, sich aus dem Druck zu befreien. Insbesondere die in der ersten Halbzeit überragend aufspielenden Ditlind Hani und Fabian Heupel stellten die Weißtaler Defensive immer wieder vor Probleme. Hani war es dann auch, der seine Mannschaft durch einen unhaltbaren 20-Meter-Schuss, der flach im Eck einschlug, in Führung brachte. Die Hausherren hatten in dieser Szene nicht geschafft, den Ball zu klären. Der Führungstreffer war zu diesem Zeitpunkt überfällig, Andre Werthenbach hatte zuvor per Glanzparade einen Kopfball des ehemaligen Weißtalers Daniel Ruiz noch an die Latte lenken können.

Allerdings wurden Sie recht schnell eines besseren belehrt, denn Ali Hayek netzte nach feinem Zuspiel von Fabian Heupel zum vermeintlich vorentscheidenden 2:0 ein (44.),. dies allerdings aus leicht abseitsverdächtiger Position. Kurz darauf pfiff der junge Schiedsrichter Roland Kreuz zur Halbzeit. Der Käner Sieg schien nur noch eine Frage der Höhe, denn über einen deutlich höheren Pausenrückstand hätte sich im Weißtaler Lager niemand beschweren dürfen, die 2:0-Führung war schmeichelhaft. Dementsprechend ruhig war es in der recht gut besuchten Henneberg-Arena.

Nun war der TSV wieder zurück in einem Spiel, das wenige Minuten zuvor noch verloren schien. Auch das Publikum war auf einen Schlag da. Nun rollte die Angriffslawiene der Weißtaler, doch der Ausgleich wollte nicht fallen. Daniel Singhateh tauchte frei vor Kaans Keeper Oktay Düzgün auf, wurde aber wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen. Wenig später sprang dem Käner Verteidiger Andreas Rohn im eigenen Strafraum der Ball an die Hand, die Pfeife des Schiedsrichters blieb dabei aber stumm. Alle Proteste der Henneberg-Elf nutzten nichts und Rubio-Doblas wurde hinter die Bande geschickt.
Fünf Minuten waren noch zu spielen, die Zeit drohte davon zu laufen, als Sandor Karloyi das Spielgerät zu Joschka Schirmer legte. Dieser hielt aus rund 20 Metern einfach drauf und der Ball schoss unhaltbar und mit gefühlten 200 km/h zum viel umjubelten Ausgleich in den Winkel. Ein Traumtor, von 20 Schüssen dieser Art fliegen wahrscheinlich 19 Richtung Sportheim! Nun war der Henneberg endgültig zum Tollhaus geworden, die Mannschaft wollte mehr und wurden von den Zuschauern regelrecht nach vorne gepeitscht. Da war sie wieder, die berüchtigte Weißtaler Kulisse. Der Schiedsrichter hatte offenbar genug von der gutklassigen Partie und pfiff ganz pünktlich ab. Mehrere Unterbrechungen hätten eigentlich Anlass für eine Nachspielzeit gegeben.
Wie dem auch sei: Die Weißtaler Mannschaft hat große Moral bewiesen und ein zur Halbzeit verloren geglaubtes Spiel noch umgebogen, wobei sie sich den Vorwurf gefallen lassen muss, im ersten Durchgang zu ängstlich agiert zu haben. Was die Truppe auszeichnet, ist ihre Moral und die konditionelle Verfassung. Es ist jeder Spieler in der Lage, 90 Minuten und länger Gas zu geben.
Auch wenn der Abstand zum Klassenprimus weiterhin sieben Punkte beträgt, kann das Team auf die Energieleistung der zweiten Hälfte stolz sein und sollte mit einer guten Portion Selbstvertrauen in die folgenden Spitzenspiele gegen den FC Eiserfeld (16.11. in Gernsdorf) und gegen Burbach gehen, zumal auch im fußballerischen Bereich ganz klare Verbesserungen zu erkennen sind. Das Ziel, der zweite Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt, ist immer noch erreichbar.
TSV: Werthenbach, Schmidt, Sighateh, Schneider (84. Sukapan), Meiswinkel, Biro (73. Grisse), Karolyi, Schirmer, Novakovic, El Khatib, Seither
Tore: 0:1 Hani (28.), 0:2 Hayek (44.), 1:2 Seither (54.), 2:2 Schirmer (85.)
(Bericht : Carsten Schmidt )