U15: Plettenberg ist cleverer, nicht besser
Am zweiten Spieltag der noch jungen Bezirksliga-Saison musste unsere U15 eine recht bittere 0:3-Heimniederlage gegen den TuS Plettenberg schlucken, in der die Gäste aus dem Märkischen Kreis die Fehler des TSV konsequent ausnutzten.
Beide Mannschaften agierten von Anfang an auf Augenhöhe und schenkten sich in den Zweikämpfen wenig, was zu relativ wenig Spielfluss und auch Torchancen führte. Zwei Große hatte auf Seiten des TSV Weißtal Niko Klappert, der nach etwas mehr als einer Viertelstunde mit einem 17-Meter-Freistoß an TuS-Keeper Darian Lobe scheiterte und nach einer halben Stunde Pech hatte, als er aus spitzem Winkel und fünf Metern das Leder gefühlte zwei Zentimeter am langen Pfosten vorbei setzte.
„Unglücklich“ waren hingegen zwei Entscheidungen des Referees gegen Niko, der jeweils „durch“ war, einmal klar nicht im Abseits stand und zurückgepfiffen wurde, beim anderen mal wurde ihm nach einem Foul an einem Mitspieler der „Vorteil“ nicht gewährt. „Klare Dinger, die Niko macht, wenn er darf“, sagte Mannschaftsbetreuer Mike Plachner am Rand. Wenn man bedenkt, dass der dritte Treffer der Gäste nach 60 Minuten aus einer etwa 3-Meter-Großen Abseitsposition fiel, erschienen die Zurufe einiger Plettenberger auf der Tribüne (Beispiel: „Im Siegerland werden wir immer verpfiffen“) schon ziemlich grotesk. Aber wenn man am Ende mit 0:3 verliert, gilt es, auch in der Niederlage Größe zu zeigen – das taten unsere Jungs und ließen sich von manch bösen Worten, die leider fielen, zum Glück nicht aus der Ruhe bringen. Diese Umstände würde ich einfach einmal als „schade“ bewerten und finde es toll, wie meine Mannschaft, auch bei manch rüdem Foul, einfach die Nerven bewahrt hat.
Es soll aber nicht der Eindruck erweckt werden, dass die Niederlage nun am Schiedsrichter gelegen hätte. Sicherlich war manch „entscheidende“ Situation unglücklich, die ersten zwei Gegentore leiteten wir allerdings mit eklatanten Fehlern selber ein. So ging dem 0:1 eine Minute vor der Halbzeit ein Ecke unsererseits voraus, wo uns jegliche Absicherung abging, was zu einem Konter, einer Ecke für die Gäste und dem Führungstor führte, als Ali Ihsan-Demir am zweiten Pfosten völlig frei einschießen konnte. Erste wirkliche Chance der Plettenberger – erstes Tor. Das war clever!
Irgendwie war es eines dieser Spiele, wo man wusste: „Wer hier das erste Tor schießt, der wird auch gewinnen“, was sich am Ende auch als richtige Voraussage bewahrheiten sollte. Beim 0:2 nach 46 Minuten – Plettenberg hatte 120 Sekunden nach Wiederbeginn eine ganz dicke Möglichkeit durch Kenan Uzun liegengelassen – führte ein individueller Fehler zum Gegentor durch Georgios Kalatzis, der per Heber erfolgreich war.
Danach – das muss man zugeben – waren die Gäste besser, von diesem Schock erholte sich die TSV-Mannschaft nicht mehr und musste nach genau einer Stunde durch Kalaitzis, der ein Doppelpack schnürte, noch das 0:3 hinnehmen, was zu einer am Ende sicherlich viel zu hohen und irgendwie auch bitteren Niederlage führte.
Das tolle am Fußball ist: Nächste Woche geht es schon weiter und wir können aus unseren Fehlern lernen, die wir am Platz sicherlich nicht noch einmal so machen werden. Auch sollten wir schauen, dass wir uns außerhalb des Platzes nicht von äußeren „Ausfallerscheinungen“ mancher Gäste – die teilweise mit Unwissen, aber vor allen Dingen mit Sprüchen unter der Gürtellinie ab der ersten Minute glänzten – beeinflussen lassen. Sicherlich platzt einem Jeden irgendwann einmal die Hutschnur, wenn man von Beginn an angegangen wird – vielleicht war es aber auch genau das, was man erreichen wollte. Und ich denke, auf solch ein Niveau sollten wir uns nicht herablassen, sondern über den Dingen stehen, damit WIR uns am Ende nichts vorzuwerfen haben.
Im Leben sieht man sich bekanntlich immer zweimal – vielleicht schaffen es unsere Jungs ja, im Rückspiel – sportlich – die richtige Antwort auf dem Platz zu geben. Dass sie das Zeug dazu haben, konnte man heute in den ersten 35 Minuten sehr gut erkennen!
Mockenhaupt – Dickel (50. Mlecko), Heide (50. Wagener), Leyener, Müller-Lechtenfeld, M. Schneider, Dors, Klappert, Silla-Lopis (60. Laube), Plachner, Künkler (36. Jung)