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Erste: Turbulente Schlussphase bringt Unentschieden

Erste: Turbulente Schlussphase bringt Unentschieden

SVN_TSV_4Eigentlich hatte man sich im Weißtaler Lager vorgenommen, in der Netpher Schmellenbach den dritten Saisonsieg in Serie einzufahren, letztlich musste man sich mit einem 2:2-Unentschieden begnügen und war damit sogar noch im Glück. Aber der Reihe nach:

 
Beide Mannschaften begannen engagiert und kampfbetont, viele Zweikämpfe wurden im Mittelfeld geführt, wodurch wenig Spielfluss zustand kam. Das Spiel war zerfahren, wobei Weißtal mehr Spielanteile hatte, ohne allerdings nennenswerte Chancen herauszuspielen. Auch das Netpher Offensivspiel fand so gut wie gar nicht statt. Weißtals Keeper Max Schnell, der heute sein Saisondebüt feierte und für den verletzten Julian Kucharske das Weißtaler Tor hütete, verlebte im ersten Durchgang einen nahezu beschäftigungsfreien Sonntag, lediglich bei drei Rückgaben wurde er ins Spiel einbezogen. Auf der Gegenseite versuchten die Gäste aus Gernsdorf und Rudersdorf ihr Glück immer wieder mit hohen Bällen, die aber gegen die groß gewachsene Netpher Hintermannschaft nichts ausrichteten. Torlos ging es in die Pause, Weißtal führte lediglich im Eckballverhältnis.
 
Unverändert kam die Elf von Alfonso Rubio-Doblas wieder aus der Kabine, am Spiel änderte sich allerdings nicht viel Weißtal hatte mehr vom Spiel, versuchte es aber weiterhin immer wieder mit langen Bällen, die entweder nicht ankamen oder sichere Beute der Netpher Hintermannschaft waren. Als dann endlich mal flach in den Raum gespielt wurde, kam sofort Gefahr auf. Kevin Löb wurde geschickt, aber an der Strafraumgrenze vom ehemaligen Weißtaler Manuel Hatzig per Foul gebremst. Die Weißtaler reklamierten auf Elfmeter, sie waren der Meinung, dass das Foul im Strafraum stattgefunden hatte. Der Unparteiische legte sich aber anders fest und verlegte den Tatort vor die Strafraumgrenze. Warum es für die vermeintliche Notbremse noch nicht einmal eine Gelbe Karte gab, wird wohl das Geheimnis von Schiedsrichter Martin Hille bleiben.Wie dem auch sei, den Freistoß von Sandor Karolyi konnte Netphens Keeper Christian Seewald so eben zur Ecke klären.
 
Nach gut einer Stunde Spielzeit dann der erste Wechsel auf Seiten des TSV: Andre Seither kam für Kevin Löb, der wie immer viel gearbeitet hatte. Nachdem Seither unmittelbar nach seiner Einwechslung nach einer Ecke den Führungstreffer noch verpasste, machte er es zwei Minuten später besser. Schön in den Raum geschickt, tauchte der Torjäger alleine vor Netphens Keeper auf, und wer Andre Seithers Kaltschnäutigkeit kennt, weiß, dass der "Lange" sich nicht zweimal bitten lässt. Er schob den Ball souverän zur Weißtaler Führung ins Netpher Gehäuse. Weißtal behielt die Oberhand und wenig später wurde es wieder gefährlich, Seither war erneut geschickt worden, aber Netphens Torwart Seewald riskierte Kopf und Kragen und klärte so gerade noch vor der Strafraumlinie. Wenig später das gleiche Bild, diesmal war Hassan El-Khatib über links auf die Reise geschickt worden, Seewald bewahrte seine Mannschaft wieder vor dem vermeintlichen KO-Schlag.
 
Dann kam Netphen gefühlt zum ersten mal im zweiten Durchgang in die Nähe des Weißtaler Strafraums, Niklas Sting stand nach einer unübersichtlichen Situation vollkommen frei in der Nähe des Elfmeterpunkts und beförderte das Leder unhaltbar für Schnell zum Ausgleich in die Maschen (74.). Die Henneberg-Elf versuchte nochmal aufzudrehen, aber wieder operierte man fast ausschließlich mit langen Bällen, die nichts einbrachten. Bei einer Situation im Strafraum der Netpher scheiterte zunächst Andre Seither, der Ball prallte zu Daniel Singhateh, der aus knapp fünf Metern abzog, aber statt des Tores nur seinen Mannschaftskameraden traf, Seewald hätte wohl keine Abwehrchance gehabt.
 
Drei Minuten vor dem Abpfiff war dann der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Weißtal verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball, Netphen konterte und Szabolcs Nokta brachte die Hausherren mit einem Rechtsschuss ins lange Eck in Führung, Schnell war wieder machtlos. Die Weißtaler reklamierten in dieser Szene allerdings, und das wohl nicht ganz unberechtigt, auf Handspiel. Nun galt es, wenigstens einen Punkt mit nach Gernsdorf und Rudersdorf zu nehmen und vielleicht noch einmal zum Abschluss zu kommen. In der letzten Minute der regulären Spielzeit setzte der eingewechselte Ladislav Biro Andre Seither in Szene, der im Zweikampf mit Netphens Zerberus Seewald an der Torauslinie zu Boden sank. Der Unparteiische zeigte auf den ominösen Punkt, ein zweifelhafter Elfmeter, einige Netpher Spieler protestierten heftig, was aber, wie beim Führungstreffer der Hausherren, nichts half.
 
Sandor Karolyi lies sich von der Hektik nicht beirren und verwandelte gewohnt souverän zum 2:2-Endstand (90.). Schluss war damit aber noch nicht und der späte Punktgewinn war nochmal in höchster Gefahr. Netphen erhielt 30 Meter vor dem Weißtaler Gehäuse einen Freistoß zugesprochen. Der Schuss von Niklas Sting flog zum Entsetzen der vielen mitgereisten Weißtaler Zuschauer Richtung Torwinkel. Mit einem lauten Knall donnerte die Kugel aber zum Glück für die Gäste nur an den Querbalken. Danach ertönte der Schlusspfiff, das Remis war besiegelt. 
 
"Wir wollten hier eigentlich gewinnen, hatten auch mehr vom Spiel. Netphen hatte praktisch drei Torschüsse und trifft zweimal, sodass wir letztlich mit dem Punkt zufrieden sein müssen.  Wir müssen es schaffen, unsere spielerische Qualität besser auszuspielen.", so ein etwas ratloser Trainer Rubio-Doblas nach dem Spiel. Kapitän Daniel Singhateh, der sehr einsatzfreudig spielte und ein Aktivposten war, zog dann mit einem verschmitzten Grinsen doch noch etwas Positives aus dem Resultat und dem Spiel: "Wenigstens waren wir heute besser als am Mittwoch (Anm.:  im Pokalspiel in Neinkirchen)". Damit sollte er wohl recht haben. Die heute verlorenen Punkte kann sich die Mannschaft am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen die TSG Adler Dielfen wieder zurückholen.
 
TSV: Schnell, Kühn, Nöh, Karolyi, Schirmer, Singhateh, Novakovic, Berndt (74. Biro), El-Khatib, Meinswinkel, Löb (62. Seither)
 
Tore: 0:1 Seither (64.), 1:1 Sting (74.), 2:1 Nokta (87.), 2:2 Karolyi (90., FE)

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(Bericht und Bilder: Carsten Schmidt)