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Weißtal erkämpft Dreier in Regenschlacht

Weißtal erkämpft Dreier in Regenschlacht

Logo KreisligaBei widrigen äußeren Umständen konnte keiner der Zuschauer mit einem Spiel auf hohem fußballerischem Niveau rechnen, und so kam es dann auch. Immer wieder zogen heftige Regenschauer mit starkem Wind über den Sportplatz an der Moltkestraße, ein wahrlich trister Novembersonntag war es.

Der Gast aus Gernsdorf und Rudersdorf erspielte sich zu Beginn der Partie leichte Feldvorteile und kam nach der ersten gelungenen Kombination auch gleich zur wichtigen Führung. Herrlich von Timo Molsberger in die Tiefe geschickt, tauchte Daniel Novakovic frei vor Kreuztals Keeper Daniel Bengoechea Sanchez, der den gesperrten etatmäßigen Torwart Vela-Mora vertrat, auf und schob das Leder souverän in die Maschen (9. Spielminute). Wer jetzt glaubte, dass der Spitzenreiter an Sicherheit gewinnen und das Spiel locker über die Bühne bringen würde, der sah sich getäuscht. Fehlpässe häuften sich, auf beiden Seiten gab es kaum mal Kombinationen über mehr als drei Stationen, zudem wurde viel zu häufig mit langen Bällen agiert, die auf dem nassen Untergrund kein gutes Mittel sein sollten. Ein schönes Spiel bekamen die Zuschauer wahrlich nicht geboten, dafür war es von beiden Seiten fair geführt. Bis zur Pause tat sich nicht mehr viel und es blieb bei der knappen Führung des TSV.
 
Zu Beginn des zweiten Durchgangs mussten die Weißtaler zum ersten Mal wechseln, Louis Althaus ersetzte den verletzt in der Kabine gebliebenen Joschka Schirmer. Am Spiel änderte sich nichts, es ging fast so weiter wie der erste Durchgang aufgehörte, nämlich mit viel Kampf und Krampf und sehr wenigen spielerischen Finessen. Allerdings wurden die Hausherren jetzt mutiger, spielten besser nach vorne und kamen zu vereinzelten Torchancen. Einmal war Michel Eick-Barghorn auf dem Posten, ein anderes Mal verpassten die Kreuztaler knapp den Ausgleichstreffer. Zudem reklamierten die Kicker des FCK in einer strittigen Situation auf Foulelfmeter. Wäre dieser gepfiffen worden, hätte man sich im Weißtaler Lager nicht beschweren dürfen. In der 69. Spielminute erhielten die Weißtaler einen Freistoß knapp zehn Meter hinter der Mittelllinie in der Hälfte der Kreuztaler zugesprochen. Sandor Karolyi trat das Leder vors Tor, irgendwie kam Daniel Singhateh im Gewühl mit dem Kopf an den Ball und bugsierte ihn zum 2:0 über die Torlinie. Böse Zungen hatten schon behauptet, er treffe das Tor nicht mehr, der Kapitän hat es also doch noch nicht verlernt, das Toreschießen. 
 
Doppeltes Pech hatten die Gastgeber in dieser Situation, da sich beim Gegentor ihr Keeper verletzte und nicht weiterspielen konnte. Für ihn wurde Luan Hebibi eingewechselt, mit Artur Weber rückte dafür ein Feldspieler zwischen die Pfosten. Um eines vorwegzunehmen: Großartig wurde er nicht geprüft, denn Weißtaler Torchancen blieben weiterhin Mangelware. Kreuztal steckte nicht auf und versuchte, den Anschluss herzustellen. Viel hätte nach 75 Minuten nicht gefehlt, als der Querbalken nach einem Kopfball den Anschlusstreffer der Ningl-Elf verhinderte. Gut zehn Minuten vor dem Abpfiff war es dann aber soweit. Nach einem Einwurf kam der kurz zuvor eingewechselte Tunc Adigüzel an den Ball, den er unhaltbar ins lange Ecke verlängerte. Anstatt die Zwei-Tore-Führung nach Hause zu schaukeln, ging nun im Weißtaler Lager das Zittern los. Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit dann aber die Erlösung: Lars Schardt spielte Timo Molsberger schön frei, der dann überlegt zur viel umjubelten Entscheidung einschoss.  
 
"Bei diesen äußeren Bedingungen kam es heute nicht darauf an, schönsten Fußball zu spielen, heute musste gekämpft werden. Auch wenn es mit Sicherheit für die vielen mitgereisten Zuschauer nicht immer schön anzusehen war, sind wir mit dem Sieg zufrieden. Es geht halt nicht immer nur über Traumfußball, manchmal muss man auch "dreckig" gewinnen", resümierte ein sichtlich erleichterter Alfonso Rubio Doblas, der sein Team von außen gewohnt engagiert dirigierte. Seine Elf hat nun in der kommenden Woche spielfrei (Totensonntag), danach steht bereits das letzte Heimspiel des Jahres auf dem Programm, Gegner ist die SG Siegen-Giersberg. 

(Bericht : Carsten Schmidt )