Zweite: Auftritt der „Not-Elf“ nötigt Respekt ab!
Zwar musste unsere Reserve im Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Edertal eine 0:3-Niederlage hinnehmen, der Auftritt der Mannschaft nötigt mir als Trainer aber großen Respekt ab und bestätigt den Charakter der Spieler.
Mit 12 Spielern (Ladislav Biro, Rafael Berndt, Andre Solms, Johann Decker und Kevin Löb fehlten) – darunter mit Tobias Hilberts ein Auswechselspieler, der sich am Morgen krank fühlte – ging es auf die weite Reise nach Raumland. Trotz der Personalmisere hatten wir uns zum Ziel gesetzt, wenigstens einen Zähler mit ins Siegerland zu nehmen. Dementsprechend verändert sahen System und Taktik diesmal aus: Tief stehen, unnötige Abspielfehler im Spielaufbau vermeiden in dem wir Martin Schlemper mit langen Bällen anspielen wollten, der dann im 4-1-4-1 die Bälle verteilt, damit wir schnell umschalten können. So war der Plan, der allerdings nach genau 110 Sekunden durchkreuzt wurde. Ein Akteur der Heimelf war im Rücken unserer Abwehr auf Rechtsaußen entwischt, die Hereingabe vollstreckte Andreas Imhof kaltschnäuzig zur frühen Führung.
Auch wenn sich die Edertaler noch zwei große Chancen herausspielten – davon klatschte ein Kopfball kurz der Halbzeit an den Pfosten – ging unsere Marschroute, zumindest was das Defensivspiel anging, ziemlich gut auf, da sich alle elf Akteure in der Rückwärtsbewegung aufopferten und fighteten. Nach vorne ging allerdings ziemlich wenig, bis auf drei Ecken kamen wir dem Sportfreunde-Tor nicht nahe. Das wiederum lag aber auch an den Gastgebern, die an diesem Sonntag ganz einfach mehr Qualität auf den Kunstrasen brachten, diese aber erst im zweiten Durchgang vollends zur Entfaltung brachten, als wir unsere Defensive lösen mussten.
Denn aufgrund des Rückstandes mussten wir unsere eher auf zerstören ausgelegte taktik zu Beginn der 2. Hälfte logischerweise lösen und kehrten zum bewährten 4-2-3-1 zurück und nahmen auch mehre positionsbezogene Umstellungen vor. So gelang es uns die ersten 20 Minuten nach dem Seitenwechsel ausgeglichen zu gestalten und das Spiel etwas weiter nach vorne zu verlagern. Doch die guten Aktionen endeten meist am Strafraum, wo uns die Durchschlagskraft abging. Unsere ordentliche Phase wurde dann jäh mit dem 2:0 durch Benjamin Scholl gestoppt, der nach 67 Spielminuten einen schlecht getimeten Rückpass von Yannik Schmitt erlief und zum 2:0 abschloss.
Damit war die „Messe gelesen“, aber zum Abschuss frei gab sich die Mannschaft nicht und zeigte große Moral. Und das obwohl der keinesfalls fitte Tobias Hilberts nach 68 Minuten doch spielen „musste“ und auch Keeper Robin Dreisbach bei einer Abwehraktion böse auf die eh schön lädierte Hüfte knallte, trotz Schmerzen aber weiterhin das Tor seiner Elf hütete. Scholl gelang nach 78 Minuten das 3:0 und die Wittgensteiner hatten auch zwei, drei weitere große Möglichkeiten, doch eine noch höhere Niederlage wäre für uns nicht verdient gewesen.
„Ihr werdet nicht absteigen“, sagte Edertals spielender Co-Trainer Scholl nach Spielschluss und pustete einmal tief durch. Diese Aussage dürfen wir durchaus als Kompliment betrachten und sollten in den nächsten Wochen weiter hart an uns arbeiten, um die nötigen Punkte einzufahren, um den Klassenerhalt zu schaffen.
(Bericht: Stefan Stark)