Zweite: Klassenerhalt ist in trockenen Tüchern
Nachdem seit gestern klar ist, dass aus der Bezirksliga 5 keine drei heimischen Mannschaften absteigen werden und somit auch aus der A-Kreisliga keine fünf Teams den Weg nach unten antreten müssen, steht fest, dass die Absteigerzahl aus der B2 bei zwei Vereinen verbleibt.
Insofern könnte man bei zehn Punkten Vorsprung zum FC Benfe und den Sportfreunden Birkelbach 2 im Nachhinein fast von einem souveränen Klassenerhalt sprechen, die Ängste, dass der Drittletzte noch ein Entscheidungsspiel bestreiten muss, sollte man aber nicht einfach ausblenden oder verdrängen.
Denn nach der vermeidbaren Niederlage am Freitag in Schameder (1:2) sah die Welt noch ganz anders aus. Erst in den letzten 20 Minuten wachte die Truppe auf und stemmte sich mit aller Macht gegen die Niederlage, mehr als der 1:2-Anschlusstreffer von Kevin Löb kam aber nicht zustande und wäre auch nicht verdient gewesen. Es zeigte sich deutlich, warum beide Mannschaften auch in dieser Saison lange Zeit gegen den Abstieg gekämpft haben. Während unsere Elf in den ersten 70 Minuten aufgrund individueller Nachlässigkeiten nie ins Spiel fand und der Gegner so viel zu viele lange Bälle in die Spitze spielen konnte – Schameder aber diese Möglichkeiten auch nur ganz selten zu zwingenden Torchancen nutzen konnte – geriet die Heimelf am Ende mächtig ins Schwimmen, zeigte ebenso deutliche Abwehrschwächen, während unsere Elf aber kaum zu Möglichkeiten gelang.
Schameders Trainer und diesmal auch Torhüter Timm Schniegeler parierte zweimal prächtig, Julian Kucharske auf der Gegenseite ebenso. Ansonsten spielte sich auf dem „Rübenacker“ am Flugplatz alles irgendwo im Mittelfeld oder in der Luft ab, spielerische Höhepunkte und auch Torchancen waren Raritäten.
Das wir besser agieren können, haben wir in einigen Spielen seit Oktober gezeigt und daher auch eine sehr gute Rückrunde gespielt, die uns den Klassenerhalt ermöglichte. Allerdings fehlte uns zu oft die Konstanz, um einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen und eine komplett sorgenfreie Runde zu spielen.
Genau das muss der Anspruch und das Ziel für die kommende Saison sein. Jeder einzelne Spieler besitzt die Fähigkeiten, sich mit seinen Möglichkeiten gewinnbringend für unsere Mannschaft einzubringen. Jedoch muss auch jeder einzelne den Willen haben, dies in jedem Training und jedem Spiel abzurufen und sich weiterentwickeln zu wollen. Sicherlich wird es der Mannschaft gut tun, dass der Kader sich vergrößern wird. Tristan Schmitt und Andre Seither kommen neu hinzu, ebenfalls einige A-Jugendliche. Auf diese Konstellation freut man sich als Trainer, bringt sie doch deutlich mehr Handlungsspielraum als in unserem bisherigen kleinen Kader und erhöht den Druck auf jeden Einzelnen, seine Potenziale auch immer wieder abzurufen, bei jedem Training Vollgas zu geben, im Spiel sowieso…"Verlieren ist scheiße" lautete unser Motto – aber auch "Abstiegskampf ist ist scheiße"!
Bevor wir in die verdiente Sommerpause gehen – verdient, weil sich das Team nach einer verkorksten Vorbereitung und nur zwei Siegen aus den ersten sieben Spielen gefangen hat, als Einheit präsentiert hat und auch oftmals an die Grenzen gegangen ist – steht noch das letzte Saisonspiel gegen den die SG Laasphe/Niederlaasphe an, der wir auf diesem Wege schon einmal zur Meisterschaft gratulieren. Für uns geht es darum, in der Tabelle vielleicht noch um ein, zwei Plätze zu klettern und – neben der SpVg Anzhausen/Flammersbach – das zweite Team zu sein, welches in dieser Saison zweimal den Titelträger geschlagen hat! Für die anschließende Saisonabschlussfeier wäre das mit Sicherheit eine gute Ausgangslage für einen langen Abend…
(Bericht: Stefan Stark)