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„Der Verein gehört allen Mitgliedern!“

„Der Verein gehört allen Mitgliedern!“

Zum dritten Interview der Woche standen diesmal die beiden Vorstandsmitglieder Andre Neuser und Carsten Schmidt Rede und Antwort. Wie es im Vorstand aussieht, wer welche Aufgaben begleitet und ob es vielleicht demnächst wieder einen 1. Vorsitzenden gibt, könnt ihr im ersten Teil nachlesen. Im zweiten Abschnitt des Gesprächs, welchen wir in der kommenden Woche online stellen, erzählen uns die beiden dann einiges über den Stand des Kunstrasenprojektes und vor allen Dingen jede Menge Anekdoten von betrunkenen Schiedsrichtern am Henneberg, Keepern, die eigentlich Tore schießen sollten und von so manch feucht-fröhlicher Busfahrt. Freut euch drauf!

Wieviel Zeit beansprucht eigentlich eure Ehrenamtliche Tätigkeit im Hauptvorstand des TSV Weißtal? Was sind eure Aufgaben?

Andre: Das ist schwierig in Zahlen zu fassen. Es gibt Phasen da ist man pausenlos mit dem Verein beschäftigt – ein Oktoberfest oder auch der Henneberg-Cup nehmen zum Beispiel mehr oder weniger 3 komplette Tage in Anspruch, es gibt aber auch ruhigere Phasen. Im Endeffekt begleitet es einen aber irgendwie die ganze Zeit. Meine Hauptaufgaben sind: Notarielle Dinge, Statistikmeldungen für Fördermittel (Landessportbund/DFB), Kunstrasenprojekt, Organisation Oktoberfest und andere Dinge. Zu tun gibt es immer was.

Carsten: Das lässt sich wirklich nicht pauschal sagen, zumal ich die Vorstandsarbeit als Hobby betrachte und die Stunden noch nie gezählt habe. Es ist mal mehr, mal weniger. Meine Haupttätigkeiten bestehen darin, neue Spieler anzumelden und Spieler, die uns verlassen abzumelden. Da gibt es naturgemäß in den Wechselperioden, insbesondere im Sommer, mehr Arbeit als während der Spielrunde. Die Tatsache, dass diese Arbeiten mittlerweile online gemacht werden können, spart eine Menge Zeit. Das Anlegen von Freundschafts-Heimspielen obliegt mir ebenfalls. Darüber hinaus beschäftige ich mich mit Rechtsfragen, insbesondere zum Thema Spielberechtigungen. Wenn das was schief läuft, ist die Konsequenz ein Punktabzug. Weiterhin unterstützte ich gemeinsam mit Hauptkassierer Dirk Werthebach unseren Sportlichen Leiter Rene Neuser und den Trainerstab in sportlichen Fragen, weswegen ich schon mal bei Gesprächen mit potentiellen Neuzugängen und Spielern aus dem aktuellen Kader dabei bin. Dazu kommt das Schreiben von Spielvorberichten für unsere Vereinshomepage. Sonntags bediene ich den Liveticker bei Spielen unserer Ersten Mannschaft, mache Fotos vom Spiel und fungiere als Platzsprecher. Zudem ist man als Vorstandsmitglied generell bei der Vorbereitung, Durchführung von Veranstaltungen eingeplant. Einmal im Jahr bereite ich die Einladungen inkl. der Tagesordnung für die Mitgliederversammlung vor und führe dort durch das Programm. Außerdem nehme ich natürlich an unseren Vorstandssitzungen teil und besuche einmal pro Jahr den Staffeltag, sowie weitere Veranstaltungen der Verbände FLVW und WFLV. Ab und an, zum Glück aber sehr selten, habe ich dann das „Vergnügen“ als Vereinsvertreter bei Spruchkammerverhandlungen teilzunehmen.

Wie ist der Vorstand denn aufgegliedert? Gibt es gewisse Bereiche und Zuständigkeiten?

Carsten: Unser geschäftsführender Vorstand ist personell glücklicherweise recht breit aufgestellt, das kenne ich aus der Vergangenheit auch anders. Oliver Broska und Thomas Harazim kümmern sich z.B. schwerpunktmäßig um das Thema Sponsoring, Oli packt zusätzlich dazu noch bei verschiedenen Dingen, die so anliegen, mit an. So ist er momentan z.B. für die Spendentafel im Rahmen des Kunstrasenprojekts zuständig. Dirk Werthebach kümmert sich als Hauptkassierer um unsere Finanzen. André Neuser nimmt die Aufgaben des Geschäftsführers wahr und pflegt dabei z.B. die Mitgliederdatei und nimmt Bestandsmeldungen an die Verbände vor. Sein derzeitig wichtigstes Projekt ist allerdings die Sanierung unseres Kunstrasens, zunächst hauptsächlich dessen Finanzierung.

Franz Schneider kümmert sich als 2. Vorsitzender unter anderem gemeinsam mit André um die Mitgliederdatei und ist Ansprechpartner für unsere Abteilungen außerhalb des Fußballs und die Ehrenamtsbeauftragten. Unser jüngstes Mitglied im geschäftsführenden Vorstand ist Johann Decker, der sich hauptsächlich um Dinge rund ums Sportheim kümmert, inklusive der Bestellungen von Getränken. Das macht er sehr gewissenhaft und fleißig, wobei er im Hintergrund von Peter Kühn, also einem „alten Haudegen“ unterstützt wird. Auch wenn man immer noch Unterstützung gebrauchen kann, haben wir im geschäftsführenden Vorstand ein tolles Team zusammen, mit dem die Arbeit wirklich Spaß macht. Wenn wir vor ein paar Jahren personell so breit aufgestellt gewesen wären, hätten wir ganz andere Dinge bewegen können.

Zum geschäftsführenden Vorstand kommen dann die Abteilungsleiter der einzelnen Abteilungen, deren Aufgaben eigentlich selbstbeschreibend sind. Sie kümmern sich darum, dass in „ihren“ Abteilungen alles rund läuft. Zu unseren Beisitzern gehört z.B. der Festausschuss, der sich um Planung und Durchführung von Events kümmert.

Eine ganz wichtige Rolle spielen die Ehrenamtsbeauftragten, die für Jubilarsehrungen, Glückwünsche zu Geburtstagen, etc. zuständig sind.

Andre: Wir haben es inzwischen geschafft, wie Carsten es schon beschrieben hat, die Zuständigkeiten zu verteilen. Unsere Stärke ist aber sicher auch, das wir viele Dinge einfach gemeinsam besprechen. Klar gibt es dann kontroverse Meinungen, die einer schnellen Entscheidung im Wege stehen, aber letztendlich kann kontroverses Diskutieren auch zielführender sein.

Die Bereitschaft, ehrenamtlich mitzuarbeiten, ist bei allen Klubs in den letzten Jahren stark zurückgegangen, da bildet der TSV keine Ausnahme… Gibt es dafür eine Erklärung?

Carsten: Wenn wir das wüssten, könnten wir diesem Trend ja entgegnen. Aber allgemein scheint das Interesse an Amateursport nachgelassen zu haben, was schade ist, da dieser die Basis des Sports bildet. Vielleicht ist es nicht mehr „hipp“, ehrenamtlich tätig zu sein. Ein großes Argument gegen eine solche Tätigkeit ist fehlende Zeit, was ich nicht unbedingt so sehe. Ich spreche hier mal für mich, eigentlich kann ich jedes unserer Vorstandsmitglieder hier einschließen: Wir alles gehen arbeiten, und zwar nicht halbtags, und haben Familien. Trotzdem engagieren wir uns für unseren TSV, was im Großen und Ganzen auch eine Menge Spaß mit sich bringt, aber gute und engagierte Mitstreiter kann es nie genug geben. Aber ich denke, im Gegensatz zu anderen Vereinen sind wir noch relativ gut aufgestellt, auch wenn es immer Verbesserungsbedarf gibt.

Andre: Ich denke schon, das es ein gesellschaftliches Problem ist. Heutzutage sind die meisten Menschen beruflich oder familiär so stark eingebunden, das einfach wenig Zeit für das Ehrenamt bleibt. Bei einem Verein unserer Größe kommt es fast der Führung eines kleinen Unternehmens gleich. Nichts desto trotz kann ich alle nur ermutigen, sich ehrenamtlich zu engagieren. In Zeiten von IPhone, Playsation & Co. sollten wir den Kindern die Rahmenbedingungen für ein gesundes und funktionierendes Vereinsleben bieten können.

Werdet ihr euch beide zur Wiederwahl stellen? Was steht sonst bei der JHV an?

Carsten: Da ich in diesem Jahr nicht zur Wahl stehe und es nicht meine Art ist, die „Brocken“ während einer Amtszeit, wofür es auch keinen Grund gäbe, hinzuwerfen, werden mich die Mitglieder also mindestens noch bis zur Mitgliederversammlung im Jahre 2018 ertragen müssen. (lacht) Zu dem was ansteht, möchte ich auf die separate Einladung inkl. Tagesordnung verweisen, die in Kürze veröffentlicht wird.

Andre: Diese Frage kann ich derzeit noch nicht beantworten.

Der Posten des 1. Vorsitzenden ist seit einiger Zeit vakant. Gibt es Hoffnung, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert?

Carsten: Ich persönlich gehe davon nicht aus. Wenn sich allerdings ein Kandidat findet, würden wir das begrüßen. Um vielleicht mal mit einer falschen Definition zur Position des 1. Vorsitzenden aufzuräumen, die man schon mal hört: Der 1. Vorsitzende ist nicht als Mäzen oder Hauptsponsor vorgesehen, sondern ist oberster Repräsentant des Vereins. Da wir aber mit unserem Vorstandsteam bis jetzt gut aufgestellt sind, fällt ein fehlender 1. Vorsitzender nicht so stark ins Gewicht.

Andre: Ich glaube es auch nicht, muss es aber auch nicht zwingend, da wir, wie zuvor beschrieben,  in unserer Konstellation gut aufgestellt sind. Sollte sich aber jemand bereit erklären, werden wir die Tür sicherlich nicht verschließen.

Auf welchen Ebenen benötigt der TSV denn noch Hilfe?

Carsten: Du Stefan, lässt ja dein Vorstandsamt als 2. Vorsitzender aus persönlichen Gründen ruhen, stehst aber für Sonderaufgaben, wie z.B. dem führen dieses Interviews, der Pflege der Homepage, sowie als Coach unserer Zweiten zur Verfügung. Trotzdem könnten wir auf dieser Position einen Ersatzkandidaten gut gebrauchen. Seit Jahren fehlt der Turnabteilung ein Abteilungsleiter, der diese, nicht kleine Abteilung, in Vorstandssitzungen vertritt. Auch unsere Jugendabteilung sucht immer nach helfenden Händen.

Generell sagen wir aber: Jeder, der helfen will, ist willkommen, unabhängig von Fähigkeiten oder Neigungen. Wir können Aufgaben gerne umverteilen oder uns neuen Tätigkeitsfeldern widmen, da sind wir ganz flexibel.

Andre: Du weist selber vom Henneberg Cup wie schwierig es ist für Feste, helfende Hände zu finden. Wobei das beim letzten Oktoberfest super geklappt hat. Kompliment an alle die geholfen haben. Es gibt immer Dinge, wo man sich engagieren kann. Derzeit ist der Posten des Ehrenamtsbeauftragten vakant, beziehungsweise wird von vier bis fünf Personen begleitet. Im Vereinsleben kann es nie genug helfende Hände geben. Der Verein gehört eben nicht nur dem Vorstand, sondern allen Mitgliedern!