Duell zweier Traditionsvereine am Henneberg
TSV Weißtal gegen VfL Klafeld-Geisweid. Das wäre vor Jahren mal ein Spiel in Klassen weit oberhalb der A-Kreisliga gewesen. Nachdem es für beide Vereine in den letzten Jahren abwärts ging, wobei der Gast aus Geisweid selbstredend noch andere sportlichen Regionen gewöhnt war als der TSV, treffen sich die Teams nun in einem Meisterschaftsspiel der "Bundesliga des Siegerlands".
Nachdem der TSV beim Spitzenspiel in Eiserfeld zum ersten Mal in der laufenden Saison nicht dreifach punktete, nach elf Spielen nun nicht mehr blütenweiß. "Irgendwann mussten wir auch mal Federn lassen. Man kann nicht erwarten, dass man jedes Spiel gewinnt.", blickt Alfonso Rubio-Doblas recht entspannt zurück. "Ich muss sagen, dass Eiserfeld das gut gemacht gegen uns, wir haben uns echt schwer getan. Es war der bisher mit Abstand beste Gegner, gegen den wir gespielt haben. Allerdings bin ich zufrieden mit dem Punkt, schließlich haben wir den Vorsprung gewahrt." Die spielfreie Woche hat der Trainer genutzt, um an "bestimmten Dingen weiter zu feilen."
Dem Duell mit seinem Ex-Club fiebert der B-Lizenz-Inhaber schon entgegen: "Am letzten Wochenende konnten wir alle vom Fußball etwas abschalten, jetzt freue ich mich aber, dass es weitergeht. Dass ich dabei auf meinen alten Verein, für den ich einige Jahre gespielt habe, treffe, ist umso schöner." Die "Fürsten" hatten nach dem Abstieg aus der Bezirksliga einen großen Aderlass zu verkraften und hatten einige Anlaufprobleme. Mittlerweile hat sich Team von Trainer Jörg Linker "freigeschwommen" und belegt mit 12 Punkten den zehnten Tabellenplatz.
"Ich gönne meinem Ex-Club ja viel, aber ihre Punkte sollten sie sich woanders holen und nicht gerade bei uns.", gibt Rubio-Doblas mit einem Augenzwinkern zu Protokoll. "Im Ernst: Klafeld verfügt über eine Mannschaft mit einigen guten Einzelspielern, die höherklassig gespielt haben, dazu kommen einige junge Spieler. Auch wenn wir favorisiert sind und die Punkte am Henneberg behalten wollen, wird das Spiel alles andere als ein Selbstläufer. Wir müssen schon unser ganzes Potential abrufen, wenn wir gewinnen wollen."
Im personellen Bereich mussten die Weißtaler einen herben Rückschlag hinnehmen: Die Knieverletzung, die Smion Grisse jüngst im Training erlitten hat, stellte sich als Kreuzbandriss heraus, sein zweiter binnen zwei Jahren. Der Offensivspieler wird nun erneut lange ausfallen."Das tut mit echt leid für ihn, er war nach seinem vorherigen Kreuzbandriss auf einem guten Weg, zudem ist er charakterlich ein ganz wichtiger Mann für unser Team. Wir sind alle geschockt und wünschen ihm einen optimalen Heilungsverlauf." Neben Grisse werden Dominik Meiswinkel und Louis Althaus, der nach seiner schweren Verletzung wieder ins Training eingestiegen ist, weiterhin ausfallen.
(Bericht : Carsten Schmidt )