Am Sportplatz, 57234 Wilnsdorf
Postfach 3104, 57229 Wilnsdorf

Erste: 2:2 in Hünsborn / Emre Ucak: Schwere Verletzung nach Zusammenprall

Erste: 2:2 in Hünsborn / Emre Ucak: Schwere Verletzung nach Zusammenprall

Mindestens für eine gute Viertelstunde lang rückte der Fußball komplett in den Hintergrund. Kapitän Daniel Jung und seinen Mitspielern von Landesligist Rot-Weiß Hünsborn standen Schock und Sorge genau so ins Gesicht geschrieben wie den Kickern des TSV Weißtal, deren Mittelfeldspieler Emre Ucak regungslos auf dem Kunstrasen lag. Das Wichtigste vorab: Die Nummer 10 der Gäste war nach dem verhängnisvollen Zusammenprall mit Daniel Jung wieder bei Bewusstsein, als er auf einer Liege vom Platz und danach ins Krankenhaus gefahren wurde. Die Kunde vom 2:2 (0:0)-Unentschieden am „Löffelberg“ dürfte Ucak dort letztlich ebenso mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen haben wie die Trainer und ein Großteil der 175 Zuschauer.

„Wir sind in Gedanken bei Emre“, sagte TSV-Coach Seyhan Adigüzel, der nach dem Ende der vier Partien währenden Siegesserie hin und hergerissen war: „Positiv ist, dass wir jetzt fünf Spiele ungeschlagen sind, aber mit dem ganzen Verlauf und dem einen Punkt können wir trotzdem nicht zufrieden sein.“

Das Duell der beiden stark ins Jahr gestarteten Mannschaften hatte zuvor fast eine Halbzeit Anlauf gebraucht. Hünsborn hatte im ersten Durchgang mehr Ballbesitz, Weißtal aber die besseren Chancen. Bei der besten Gelegenheit klärte Lukas Dettmer den Schuss von Ucak auf der Linie, nachdem Gian Luca Solbach sich einen Ballverlust im eigenen Strafraum geleistet hatte. Das torlose Remis zur Pause ging letztlich in Ordnung.

Nach dem Seitenwechsel nahm der TSV das zweite Gastgeschenk dann dankend an. RWH-Torhüter Marius Grebe ging drei Meter vor dem Kasten gegen Maximilian Kraft ins Dribbling und der junge Angreifer drückte die Kugel über die Linie (48.). Als zwei Minuten später Eren Bilgicli sehenswert aus 20 Metern in den Winkel traf und auf 2:0 stellte, schien Weißtal auf Siegkurs zu steuern.

Direkt nach Wiederanpfiff wurde allerdings Miguel Seoane Morente nicht richtig gestört und der „Zehner“ der Hünsborner verkürzte auf 1:2 (51.). Kurz darauf hielten alle Anwesenden aufgrund der Ucak-Verletzung den Atem an und als das Spiel fortgesetzt wurde, schien der Schock den Gästen tiefer in den Gliedern zu sitzen. Die Hausherren hatten in einer zunehmend hitzigen Partie nun Oberwasser, ohne die großen Chancen auf den Ausgleich herauszuspielen.

In der dritten von insgesamt 16 Nachspiel-Minuten zog jedoch Linksverteidiger Jan Prothmann gegen drei Weißtaler das Tempo an und wurde regelwidrig zu Fall gebracht. Während die Gäste den Tatort außerhalb des Strafraums gesehen hatten, verhängte Schiedsrichter Martin Pier einen Foulelfmeter, den Daniel Niklas zum 2:2 verwandelte (90.+4). Mit der letzten Aktion verpasste der eingewechselte Benjamin Thorbeck sogar noch mit der Hacke den Siegtreffer für RWH, doch so blieb es bei einem insgesamt leistungsgerechten Unentschieden.

„Wir hatten uns eigentlich mehr erhofft, aber wir müssen mit dem einen Punkt zufrieden sein. Das Ergebnis ist okay, ist aber heute auch zweitrangig“, fand Hünsborns Trainer Timo Schlabach mit Blick auf den großen Schockmoment ein passendes Schlusswort.

(Bericht: Siegener Zeitung / Bilder: Pascal Mlyniec)