HC 2015: VfL Bad Berleburg ist der Turnierfavorit / Update: Edelmann kein Trainer mehr
Als ranghöchste Mannschaft beim Henneberg-Cup 2015 ist Landesligist VfL Bad Berleburg der Favorit auf den Wanderpokal. Einfach wird es für die Kurstädter aber sicherlich nicht, ins Endspiel am Samstagabend einzuziehen, denn mit der SG Hickengrund und GW Siegen warten in der Gruppe B am Freitag (17. Juli, ab 18.30 Uhr) zwei harte Brocken auf die Mannschaft von Andreas Edelmann.
Edelmann? Da war doch was? Eigentlich hatte der Linienchef der Odebornstädter im Februar seinen Abschied angekündigt und der VfL mit dem Sportlichen Leiter und Co-Trainer Peter Neusesser den Nachfolger auserkoren. Doch nun gab es die Rolle Rückwärts in der Trainerpersonalie: „Andreas bleibt zu 99,9 Prozent bei“, kann der Sportliche Leiter die Sympathisanten rund um den Stöppel beruhigen, denn „die zeitliche Belastung bei seiner neuen Arbeitsstelle wird ähnlich sein wie zuvor, sodass wir alle fest davon ausgehen, dass es passen wird.“
Mit bescheidenen Mitteln in die Landesliga
Edelmann und Bad Berleburg? Das passt wohl wie die Faust aufs Auge. Schließlich schaffte es der Erndtebrücker, den VfL in die Landesliga zu führen. Und das mit ziemlich bescheidenen Mitteln. „Spieler aus Hünsborn oder Olpe können wir uns einfach nicht leisten, daher gehen wir den Weg, über unsere eigenen Jugendlichen und Einheimischen“, konstatiert der Sportliche Leiter Peter Neusesser. Schlussendlich sprang für den Aufsteiger der siebte Platz heraus – eine fantastische Leistung des gesamten Vereins. Gerade am heimischen „Stöppel“ – wo oftmals mehr als 200 Zuschauer die Spiele verfolgten – war der VfL eine Macht und verlor nur zwei von 14 Spielen. Nur der überlegene Meister Olpe konnte noch eine bessere Heimbilanz vorweisen.
Ob dieser Erfolg wiederholbar ist? „Eine Prognose für die neue Saison abzugeben ist schwierig. Wir können nur das Ziel haben, wieder nicht abzusteigen.“ Mit Ahmad Ibrahim (Erndtebrück) und Daniel Gora (Ederbergland) verlassen allerdings zwei Offensivgaranten die Berleburger. Außerdem sind Kai Dengler und Sebastian Schmidt gewechselt und Moritz Braun, Peter Rosenblatt und Sebastian Völkel stehen nur noch als „Standby-Spieler“ zur Verfügung. „Wir verlieren Qualität, das ist keine Frage. Wir holen nun wieder Akteure aus unserem Umfeld und hoffe, dass sie sich schnell eingewöhnen. Das sind fast alles Jungs aus der B-Kreisliga. Aber anders geht es auch nicht“, sagt Neusesser, der von den Neuzugängen überzeugt ist. Dominik Wick (SV Oberes Banfetal), Sascha Schwarz, Benjamin Pfeiffer (beide SV Feudingen), Marcus Gossler (VfL Thesen 2.), Dennis Althaus (eigene Jugend) und Lukas Brachmann, der immerhin von Bezirksligist TSV Aue-Wingeshausen kommt, haben allerdings keinerlei Landesligaerfahrung.
Ganz neuer Kader
„Wir haben einen ganz neuen Kader. Ich denke, das ist sehr interessant für unsere Zuschauer. Den Henneberg-Cup sehen wir daher als erste Standortbestimmung. Wir müssen uns zwar erst finden, aber wir wollen natürlich ins Endspiel kommen“, formuliert Peter Neusesser das kurzfristige Ziel eindeutig. Langfristig kann es für die Berleburger tatsächlich „nur“ darum gehen, die Landesliga zu halten. Und die zweite Kraft im Wittgenstein zu bleiben. Mit dem neuen, alten Coach Andreas Edelmann stehen die Chancen gut. Sowohl auf den Gewinn des Henneberg-Cups als auch auf den Verbleib in der Landesliga.
UPDATE:
Wie am heutigen Sonntag bekannt wurde, hat Andreas Edelmann nun doch seine Zusage für eine weitere Saison als Trainer des VfL Bad Berleburg zurückziehen müssen, da es seine berufliche Situation kurzfristig nicht zulässt. Der Sportliche Leiter Peter Neusesser wird absofort den Landesligisten trainieren.
(Bericht: Verein/Foto: Stefan Stark)