Moses hilft der Zweiten in den Auswärtsspielen im Wittgenstein
Wie bereits bekannt, wird uns unser Kapitän Jan-Michael „Jani“ Moses zum Saisonende leider verlassen und zum TuS Erndtebrück wechseln, um dort sein Glück in der Oberliga zu versuchen. „Wir sehen den Wechsel mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, fasst der Sportliche Leiter Stefan Dax zusammen. „Jani ist für uns sportlich und menschlich ein riesiger Verlust. Andererseits bestätigt es unsere gute Arbeit, das mal wieder einer der bei uns ausgebildeten Spieler in den Fokus höherklassiger Vereine geraten ist.“
Zuletzt musste Trainer Seyhan Adigüzel feststellen, dass der anstehende Wechsel seinen Kapitän mental doch sehr belastet. „Jani hat keine Angst davor, sich in Erndtebrück nicht durchsetzen zu können. Seine größte Sorge ist vielmehr, dass er sich auf dem Weg von Burbach dorthin verfährt und das Training verpasst. Ich habe ja selbst in Erndtebrück gespielt und wollte ihm die Sorge nehmen, doch Jani wirkt immer nervöser je näher der Wechsel vollzogen wird.“ Im letzten Spiel gegen den SV Brilon was es sogar so schlimm, dass er in der letzten Minute den Ball aus 40 Metern ins eigene Tor setzte. Im Nachhinein sieht der Coach das Eigentor gelassen. „Da wir 5:0 führten, war das nicht so schlimm, schließlich hat er ja zweimal ins Tor des Gegners getroffen. Aber wir müssen dem Jungen irgendwie helfen. Er denkt an nichts anderes mehr als dass er sich auf dem Weg zu seinem ersten Training am Pulverwald verfährt. Daher sei ihm der Blackout verziehen. Aber wenn ein Spiel mal eng wird muss der diese Gedanken ausblenden.“ Im Laufe der Woche hat es daher einige Gespräche gegeben. Des Rätsels Lösung hatte Stefan Dax parat: „Da unsere Zweite ja noch einige Auswärtsspiele im Wittgensteiner Raum hat, wird Jani diese Partien in der „Reserve“ bestreiten. Konkret geht es um die Spiele in Banfe, Diedenshausen, Schameder und Benfe. Banfe und Diedenshausen grenzen zwar nicht direkt an Erndtebrück, aber sie geben Jani schon mal ein ungefähres Gefühl für die Überlandfahrten durchs Wittgensteiner Land. Entscheidend werden für ihn die Spiele in Benfe und Schameder, da diese Orte ja recht nah dran sind. Wir hoffen, dass Jani dadurch den Kopf wieder frei bekommt und eine Sorge weniger hat.“
Moses selbst, der aktuell mit 14 Treffern ins gegnerische Netz auf Platz drei der Torjägerliste liegt, ist sehr angetan von dem Vorschlag: „Ich bin dem TSV sehr dankbar, dass man mir die Möglichkeit gibt, mich geographisch auf meinen neuen Verein vorzubereiten. Mit der Torjägerkanone wird es dann für mich eng. Die Mannschaft wird meinen Ausfall hoffentlich gut kompensieren können und ich freue mich, der Zweiten Mannschaft helfen zu können. Richard Moh, denke ich, wird mich auf der rechten Außenbahn gut vertreten, alternativ macht sich unser Coach ja auch insgeheim noch Hoffnung auf einen Landesliga-Einsatz und als gelernter Außenspieler wäre das seine Chance. Wie gesagt: Für die nicht alltägliche Unterstützung bin ich sehr dankbar und habe Seyhan versprochen, die Konzentration hoch zu halten und in den restlichen Spielen im TSV-Trikot nur noch ins gegnerische Tor zu treffen.“
Adigüzel bedauert, dass Moses nicht mehr komplett für die Erste Mannschaft zur Verfügung steht. „Wir wollen Jani helfen und wir alle werden noch mehr Gas geben, um ihn in den Spielen, die er bei der Zweiten spielt, möglichst gut zu ersetzen. Ich habe ihm allerdings zur Auflage gemacht, dass er während der Fahrten konzentriert auf den Weg achtet. Das Smartphone muss in dieser Zeit Tabu sein. Das Trainerteam der Zweien wird das überwachen.“
Es gibt ja bereits einige Spieler, die Erfahrung mit einem Wechsel nach Erndtebrück gemacht haben. Zum Beispiel Markus Waldrich, der am Pulverwald sehr erfolgreich war. „Jani traue ich zu, dass er sich durchsetzt und dass der TSV ihm die Chance gibt, die Strecke im Rahmen der Spiele der Zweiten kennenzulernen, finde ich phantastisch.“ Zu seiner Zeit war das nämlich noch nicht so. „In meiner letzten Saison beim TSV spielten wir bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt in der Verbandsliga. Stefan Dax, der damals die Mannschaft in den letzten sechs Spielen als Trainer übernommen hatte, konnte oder wollte mich damals nicht abstellen. Ich wäre über diese Möglichkeit froh gewesen. Denn auch ich hatte immer im Kopf: Findest Du den richtigen Weg? Gerade bei Dunkelheit ist das nicht immer einfach. Ich hoffe, dass Jani jetzt den Kopf wieder komplett frei hat und sich auf seine anstehenden Aufgaben beim TSV konzentrieren kann und wünsche ihm viel Erfolg an meiner alten Wirkungsstätte.“