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Pokal-Kracher zur Unzeit – oder vielleicht doch nicht?

Pokal-Kracher zur Unzeit – oder vielleicht doch nicht?

Nach drei Niederlagen in Folge, zuletzt kassierte der TSV am Sonntag eine blamable 1:2 Niederlage bei Tabellenschlusslicht Phoenix Halver, steht nun am Mittwoch (Anstoß 19.00 Uhr in der Henneberg-Arena) das Kreispokal-Halbfinale gegen Oberligist 1.FC Kaan-Marienborn an.

Eigentlich ein Fußball-Fest, das die Herzen der Aktiven, Funktionäre und Zuschauer höher schlagen lässt. Wenn man allerdings sah, wie geknickt die Henneberg-Elf am Sonntag nach der Niederlage in Halver vom Platz schlich, könnte man meinen, dass dem Pokalspiel nicht gerade euphorisch entgegengefiebert wird. Kommt der Pokal-Kracher also zur Unzeit? „Natürlich wäre es uns allen lieber gewesen, wir hätten die vier Spiele nach Start der Rückserie allesamt gewonnen. Klar ist auch, dass wir dann wohl mit breiterer Brust in ein solches Spiel gehen würden.“ Die psychologische Situation rund um das Spiel hat Alfonso Rubio Doblas also schon mal kurz zusammengefasst, um aber gleich die positiven Dinge rauszustreichen. „Allen negativen Vorzeichen zum Trotz, ist ein solches Spiel gegen ein absolutes Spitzenteam der Oberliga ein absolutes Highlight für jeden Fußballer. Wir freuen uns auf das Spiel und jeder der Jungs sollte versuchen, diese Partie,  zu genießen. Also kommt das Spiel aus meiner Sicht nicht zur Unzeit, vielleicht kann man sich durch ein gutes Match wieder ein wenig  des verloren gegangenen Selbstvertrauen zurückholen.“

Mit Kaan-Marienborn kommt die wohl stärkste Mannschaft der diesjährigen Pokalrunde auf den Henneberg (Anm.: Regionalligist TuS Erndtebrück nimmt am Kreispokal-Wettbewerb nicht teil). Die Elf von Ex-Profi Thorsten Nehrbauer belegt derzeit den zweiten Platz in der Oberliga Westfalen und hat beste Chancen, den angepeilten Aufstieg in die Regionalliga zu realisieren. „Das ist schon eine Hausnummer, die da auf uns zukommt. Aber Fortuna Freudenberg, die im laufenden Wettbewerb Sportfreunde Siegen rausgekegelt hat, hat gezeigt, dass im Pokal immer wieder Überraschungen und Sensationen möglich sind. Warum sollte uns das nicht auch mal gelingen?“ Rechnet sich Weißtals Coach also was aus? „Ich denke, dass wir realistisch gesehen von 100 Spielen gegen die Käner ungefähr 99 verlieren würden. Zudem sprechen, wie bereits erwähnt, die Voraussetzungen nicht gerade für uns. Die Mannschaft soll aber Gas geben und sich achtbar aus der Affäre ziehen. Ich denke zwar, dass für Kaan die Meisterschaft, wie für uns übrigens auch, wenn auch drei Klassen tiefer, absolute Priorität besitzt. Das Erreichen des Pokal-Finales haben sie aber mit Sicherheit eingeplant. Sollten sie Spieler schonen und nicht mit der vermeintlich stärksten Elf bei uns antreten, werden sich die Jungs beweisen wollen, die hinten dran sind und die immer noch über eine riesige Qualität verfügen.“

Rubio Doblas wird in der Spielersitzung „mit den Jungs die letzten drei Spiele aufarbeiten und dann werden wir hoffentlich am Mittwoch ein gutes Spiel abliefern. Wie gesagt, wir sind krasser Außenseiter, aber wir wollen, egal, wie das Spiel ausgeht, erhobenen Hauptes das Feld verlassen. Dafür muss jeder für den anderen einstehen und für den anderen mitlaufen. Dass man sich am Platz gegenseitig anmeckert, wie zuletzt teilweise geschehen, missfällt mir und das geht natürlich überhaupt nicht. Wie gesagt: Wir sind in einer schwierigen Phase und versuchen, jetzt schnellstmöglich uns dort hinaus zu kämpfen. Dazu sollten wir alle zusammenhalten, wobei ich unsere treuen Zuschauer da mit einschließe. Es wäre schön, wenn am Mittwoch zum Pokalspiel, wie auch am Sonntag in der Meisterschaft, viele Zuschauer das Team lautstark unterstützen würden. Gerade, wo es jetzt mal nicht so gut läuft, tut den Jungs jegliche Unterstützung gut, um schnell wieder auf den Erfolgspfad zurückzukehren.“

(Vorbericht: Carsten Schmidt)