Spitzenreiter empfängt Schlusslicht im letzten Heimspiel des Jahres
Tabellenführer gegen Schlusslicht, 37 Punkte des TSV Weißtal gegenüber 4 Zähler, die die SG Siegen-Giersberg bis dato auf der Habenseite verbuchen konnte. Dazu trennt die Teams eine Tordifferenz von sage und schreibe 68 Toren. Es kommt am Gernsdorfer Henneberg am Sonntag (Anstoß 14.30 Uhr) also zum sprichwörtlichen Duell David gegen Goliath.
Vom Papier her eine klare Kiste also für die Henneberg-Elf, oder? „Das sehe ich nicht so.“, entgegnet Trainer Alfonso Rubio Doblas auch gleich energisch: „Natürlich sind wir auf dem Papier hoher Favorit, aber auch dieses Spiel muss erstmal gespielt werden. Ich werde es daher nicht dulden, dass auch nur ein einziger Spieler mit der Einstellung auf den Platz geht, dass man am Sonntag mal weniger tun kann, um drei Punkte einzufahren. Sollte ich in dieser Richtung was mitbekommen, kann ich personell anders spielen lassen.“ Der B-Lizenz-Inhaber sieht dieses Spiel als „ein Match, das wir über die richtige Einstellung gewinnen müssen.“ Um dies zu verdeutlichen, zieht er einen interessanten Vergleich: „ Es hat im Fußball schon oft Überraschungen gegeben. Wie gerne redet man noch heute über legendäre Pokalspiele, in denen Erstligisten gegen Amateure verloren haben. Ich sage dazu nur Namen wie Weinheim, Geislingen oder Vestenbergsgreuth, wo heute noch jeder Fußballfan sofort was mit anzufangen weiß. Meistens entstehen diese legendären Niederlagen dadurch, dass der Favorit nicht mit der letzten Konsequenz und mit mangelnder Einstellung ins Spiel geht und der Underdog, der nichts zu verlieren hat, sich hoch motiviert in einen Rausch spielt. Bis der Favorit dann wach wird, ist es aber meist zu spät, den Hebel nochmal umzulegen. Ich möchte uns nicht mit einer Bundesliga-Mannschaft vergleichen oder behaupten, dass in der Kreisliga eine Niederlage gegen ein Team aus dem Tabellenkeller legendär wäre, trotzdem wäre es mega-ärgerlich, wenn wir aufgrund einer schlechten Einstellung kurz vor dem Ende der Hinrunde unsere komfortable Ausgangsposition, die wir hart erarbeitet haben, herschenken würden.“
Auf den kommenden Gegner angesprochen, stellt Rubio Doblas zudem fest, dass die Mannschaft von Trainer Jochen Otterbach besser ist als es der Punkte- oder Tabellenstand aussagt: „Die Mannschaft war von Verletzungspech geplagt und hat teilweise unglücklich verloren. Sie hat z.B. dem FC Hilchenbach am letzten Spieltag einen Punkt abgeknöpft, auch gegen die Spitzenteams aus Burbach und Mudersbach/Brachbach kassierte sie mit 0:1 und 1:2 nur sehr knappe Niederlagen. Meine Mannschaft hat hingegen in Kreuztal das sprichwörtliche Glück einer Spitzenmannschaft gehabt und mit 3:1 gewonnen, wobei das Spiel auch anders hätte ausgehen können. Ich bereite die Mannschaft auf das Spiel gegen Siegen-Giersberg genauso vor als würden wir gegen Eiserfeld, Burbach oder ein anderes Spitzenteam auflaufen. Ich bin heiß auf jedes Fußballspiel und hoffe und gehe auch davon aus, dass meine Jungs das ebenso sind und keine Geschenke verteilen wollen. Ich möchte auch nicht irgendwelche Floskeln bedienen, wir wollen und müssen am Sonntag drei Punkte einfahren, alles andere wäre eine Enttäuschung und ein Rückschlag für unser großes Ziel, die Meisterschaft.“