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Weste bleibt Weiß – TSV siegt souverän in Burbach

Weste bleibt Weiß – TSV siegt souverän in Burbach

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„Wer bei uns die Punkte mitnehmen will, wird dies nicht im Schongang schaffen…. Der TSV Weißtal kann kommen.“ Das waren die Worte, die der VfB Burbach auf seiner Homepage im Vorfeld des Spitzenspiel verlauten lies. Um es vorwegzunehmen: Der TSV Weißtal war da, und zwar nicht im Schongang.
Offenbar hatte die Pokalniederlage am Donnerstag heilsame Wirkung. Die Mannschaft von Alfonso Rubio-Doblas war von Beginn an hellwach, nahm die Zweikämpfe an und stellte dem technisch guten Gegner die Räume geschickt zu. Sie zeigte, dass die Punkte mit nach Gernsdorf und Rudersdorf nehmen wollten und setzten das Vorhaben auch früh in die Tat um. Der Minutenzeiger hatte sich keine viermal gedreht, da schickte Bernard Krasniqi Daniel Novakovic am rechten Flügel auf die Reise. Dieser nahm den Ball auf und passte klug nach innen, wo Lars Schardt am Elfmeterpunkt stand und das Spielgerät souverän im Burbacher Tor vesenkte. Weißtal blieb nach dem Führungstreffer spielbestimmend und vergab zwei gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Nach einer guten halben Stunde vertändelte Burbachs unsicher wirkende Torwart Marius Janke den Ball, wobei er Glück hatte, dass Schiedsrichter Mustafa Sahin ihm einen Schiedsrichterball zusprach als er am Boden liegen blieb.
Weißtal überließ dem Gegner den Hochball, aber anstatt ihn weit herausschlagen, schob der Burbacher Verteidiger ca. 25 Meter vor dem eigenen Tor ins Zentrum. Daniel Singateh gewann den anschließenden Zweikampf, sah den durchgestarteten Timo Molsberger und bediente diesen. Molsberger wurde dann im Burbacher Strafraum zu Fall gebracht. Folgerichtige Entscheidung: Gelbe Karte gegen Burbachs Verteidiger Knaup und Elfmeter für die Gäste. Sandor Karolyi, der gerade rechtzeitig fit geworden war, lässt sich so eine Chance nicht nehmen und vollstreckte zum 2:0, dem Halbzeitstand (34.). Einige Burbacher reklamierten, dass die Aktion nach dem Hochball nicht fair gewesen sei. Nach dem Spiel gab es aber Aussagen von Burbacher Spielern, dass man es selbst nicht anders gemacht hätte. Wie gesagt: Erst hatte man Glück, dass Weißtal eine gute Chance durch die Entscheidung auf Schiedsrichterball genommen wurde und anschließend stellte man sich nicht gerade clever an. Auf jeden Fall gab es in der Halbzeitpause für die Zuschauer genug zu diskutieren.

In der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs vergaben die Weißtaler mehrere hochkarätige Chancen. Das Spiel hätte nach 60 Minuten entschieden sein können. „In dieser Phase haben wir Burbach am Leben gehalten“, analysierte Weißtals Trainer nach der Partie. „Wenn ich was zu bemängeln habe, dann dass wir absolute Hochkaräter nicht zu nutzen wussten. Wir hätten nach einer Stunde mit 5 oder 6 Toren Vorsprung führen müssen.“ Burbach versuchte nochmal die Kräfte zu mobilisieren, viel gelang der Elf von Stefan Dax aber nicht. Wenn die Burbacher dann mal durchkamen, war Weißtals Keeper Michel Eick-Braghorn stets zur Stelle. In der 70. Spielminute dezimierten sich die Gastgeber selbst. Der spielende Co-Trainer Florian Schwarz lies sich dazu hinreißen, gegen Joschka Schirmer nachzutreten und flog folgerichtig mit „Knallrot“ vom Platz.

Den nächsten absolut unrühmlichen Höhepunkt setzte dann der in der 57. Spielminute eingewechselte Faruk Con, der bereits nach fünf minütiger Anwesenheit am Platz mit Gelb bedacht wurde. Die Weißtaler hatten den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne gespielt. Der Ball war lange weg, als Con hinter dem Rücken des Schiedsrichters Marius Kühn regelrecht „umsenste“, ein reines Frustfoul. Kühn musste mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden, ein Bestrafung des Gegenspielers erfolgte es nicht, da das Geschehen vom Unparteiischen nicht wahrgenommen wurde. Jetzt drohten die Emotionen hochzukochen, wobei Stefan Dax besonnen blieb und die einzig richtige Entscheidung traf: Er wechselte den Übeltäter umgehend wieder aus. Respekt vor dieser Entscheidung! Nach wenigen Minuten hatten sich die Gemüter auf und außerhalb des Platzes weitestgehend wieder beruhigt. Der TSV versuchte jetzt das Ergebnis runterzuspielen und das Tempo aus der Partie zu nehmen. Für die Entscheidung sorgte dann der kurz zuvor eingewechselte André Solms. Ein Burbacher Verteidiger spielte zu seinem Keeper zurück, dieser nahm den Ball mit dem Fuß an, Solms lief ihn an und spitzelte den Ball vom Fuß des Burbacher Torwarts zum viel umjubelten 3:0 ins Burbacher Netz (83.). Die Burbacher steckten trotz Unterzahl und deutlichem Rückstand nicht auf und kamen noch noch zwei richtig gefährlichen Chancen, die die Weißtaler Hintermannschaft aber mit Glück und Geschick verteidigen konnte.

„Das war eine klare Steigerung zu den Spielen gegen Deuz und Hickengrund. Hut ab vor meiner Mannschaft, sowohl kämpferisch als auch spielerisch war das heute eine gute Vorstellung.“, lobte Rubio-Doblas unmittelbar nach dem Schluss, um aber direkt nach vorne zu schauen: „Wir können uns jetzt über die gute Leistung und unseren Tabellenplatz freuen. Ab Dienstag gilt es nach vorne zu blicken, am Sonntag kommt mit dem Siegener SC die nächste harte Nuss, die es zu knacken gilt. Ich hoffe, dass Marius Kühn nicht länger ausfallen wird.“

(Bericht: Carsten Schmidt)