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Zweite: „Hast du Scheiße am Fuß…“

Zweite: „Hast du Scheiße am Fuß…“

Die 2. Mannschaft des TSV Weißtal unterlag im Derby dem TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf vom Ergebnis her deutlich mit 0:4, zeigte aber wie im letzten Spiel zuvor gegen die SpVg Anzhausen/Flammersbach eine geschlossene und gute Teamleistung.

„Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß“, meinte Andreas Brehme vor einigen Jahren. Das Zitat des ehemaligen Weltmeisters passt wohl kaum besser zum Auftritt der Reserve gestern Nachmittag. Eine Stunde lang ging das Konzept gegen den Tabellenzweiten völlig auf, denn die Wilnsdorfer konnten sich keinerlei große Torchancen erspielen, wurden meist zu langen Bällen gezwungen, die nur ganz selten einen Abnehmer fanden. Defensiv stand die Truppe demnach richtig gut, nach vorne fehlte in drei, vier Situationen der letzte Pass, der nicht ankam. Oder die Übersicht: Nach einem Ballverlust von TuS-Keeper Jannik Müller kam Andre Seither ans Leder. Doch statt aus 14 Metern selbst abzuschließen, passte unserer Angreifer uneigennützig zu Nebenmann Julius Spork, der allerdings deutlich im Abseits im Stand. Marc Schneider setzte kurz vor Ende der ersten Halbzeit zudem einen Freistoß knapp neben den Winkel. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die Nachbarn zwei, dreimal aufs unser Tor schossen, wirkliche Probleme hatte Altmeister Oliver Broska (Daniel Könsgen und Martin Schlemper mussten sich verletzt abmelden, genauso wie die Feldspieler Kevin Löb, Tobias Hilberts, Marius Koblenzer, Martin Nöh, Benjamin Schwarz und Sebastian Winiaszewski/Michael Seelbach musste kurz vor Spielbeginn aufgrund von Knieproblemen passen) aber nicht.

Auch in Halbzeit zwei änderte sich wenig am Gesamtbild. Nach 58 Minuten hatte der TSV dann einen „Tausendprozenter“, doch Julius Spork, völlig freistehend, semmelte das Leder am Gehäuse der Gäste vorbei (58.). Natürlich hätte das das 1:0 sein müssen, aber Vorwürfe wird es dafür aus unserer Mannschaft nicht geben, Julius! Fünf Minuten später ging der TuS dann in Führung: Den Konter leiteten wir allerdings mit einem haarsträubenden Fehlpass im Spielaufbau selber ein, Simon Becker traf zum 0:1. Vier Minuten darauf hätte Bassi Kühn den Ausgleich erzielen müssen, doch sein Versuch aus vier Metern wurde gerade noch auf der Linie abgewehrt. „Hast du Scheiße am Fuß….“

Danach lockerten wir unsere Defensive, stellten auf einen Zwei-Mann-Sturm um und boten den Wilnsdorfern so natürlich mehr Räume, die auch konsequent und vor allen Dingen effektiv genutzt wurden. Alexander Sohn (82.) und Max Bigler (84. Und 87.) schraubten das Ergebnis in die Höhe und versenkten die Großchancen 2,3 und 4 für die Wüst-Elf.

Ein Zuschauer der Gäste meinte am späten Abend, das Ergebnis sei um zwei Tore zu hoch ausgefallen, aber der Sieg verdient. Diese Meinung kann ich nicht teilen. Jedoch: Am Ende zählt nur das nackte Ergebnis und dieses ist wie gegen die SpVg Anzhausen/Flammersbach (2:4) ernüchternd, aus meiner Sicht allerdings sehr, sehr bitter für mein Team, welches sich in den letzten drei Wochen in den Spielen zerrissen hat. Wenn wir so weitermachen – allen Unkenrufen zum Trotz – werden wir schon bald wieder punkten. Das ist zwangsläufig so, denn irgendwann setzt sich Qualität auch wieder durch. Diese haben wir und müssen uns über das Training wieder das Selbstvertrauen holen, um auch Rückschläge wie in Form des 0:1 gestern wegstecken zu können. Nicht alle Gegner dieser Liga haben – wie die beiden zuletzt – eine dermaßen effektive Chancenverwertung zu bieten. Wir müssen an unserem Abschluss aber natürlich auch weiterhin arbeiten.

Wir stecken in einer ähnlichen Situation wie im Oktober des letzten Jahres. Da haben alle im Verein angepackt und wir haben den Klassenerhalt eingetütet. Auch jetzt ist es wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen – in erster Linie natürlich die Mannschaft selber. Wer die letzten drei Wochen gesehen hat, weiß, dass wir auch auf dieser Ebene wieder auf dem richtigen Weg sind. Das es passt. Nur die Ergebnisse ausbleiben.

Weitermachen! Gas geben! Belohnen!

(Bericht: Stefan Stark)