Zweite: Löb beruhigt die Nerven
Das war enorm wichtig! Unser 2. Mannschaft hat ihr Heimspiel gegen die Reserve des FC Hilchenbach mit 2:0 gewonnen und damit drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf eingefahren.
Nach dem starken Auftritt in Feudingen (1:1) in der Vorwoche mussten wir unser erste Elf auf drei Positionen umbauen, denn Laci Biro, Tom Steiner und Louis Althaus – der „oben“ von Anfang an gegen die Hilchenbacher Erste auflief – waren nicht dabei. Dafür standen der „italienische Altinternationale“ Sandro Massafra sowie Stephan Ehrlicher und Marc Schneider aus der 1. Mannschaft zur Verfügung.
An den Dreien lag es nicht, dass wir im ersten Durchgang überhaupt nicht ins Spiel fanden. Vielmehr gelang dem ganzen Team im spielerischen Bereich so gut wie gar nichts, auch die Spielweise der Gäste trug dazu bei, die in den ersten 15 Minuten früh pressten, im weiteren Verlauf allerdings auch körperlich abbauten. Den ersten Schock gab es nach etwa zehn Minuten zu verdauen: Nach einer Faustabwehr landete unser von Verletzungen gebeutelte Keeper Robin Dreisbach unglücklich auf seiner Hand, konnte nicht mehr weiterspielen und musste ins Krankhaus fahren. Diagnose noch offen. Erst ab der 25. Minute sah unser Spielaufbau dann etwas geordneter aus, doch in die gefährliche Zone – sprich in den gegnerischen Strafraum – kamen wir aufgrund schlechtem Passspiel und viel zu wenig Laufarbeit nur ganz selten. Da die Hilchenbacher aber ähnliche Probleme hatten, entwickelte sich eine Partie auf recht grausamen Niveau und ohne dicke Torchancen, in der Schiedsrichter Björn Brücher die beste Figur abgab.
In der Halbzeitansprache wurde daraufhin deutlich gemacht, dass wir dieses Spiel wohl nicht über spielerische Qualitäten gewinnen können, sondern allein über die kämpferische Schiene, sodass in Durchgang 2 Angriffspressing angesagt war. In jedem Fall waren wir nun deutlich besser in den Zweikämpfen und kamen so deutlich öfter in Ballbesitz als zuvor. Und das auch viel näher am gegnerischen Tor. Ein leichtes optisches Übergewicht war die Folge und auch zwei riesige Möglichkeiten für Kevin Löb, der erst am stark reagierenden Dirk Hering scheiterte, der per Fuß aus Nahdistanz klärte und eine Minute später völlig freistehend aus 12 Metern knapp verzog. Das hätte das 1:0 sein müssen…
Da bekanntlich wirklich manchmal aller guten Dinge drei sind, gelang unserem lang verletzten Angreifer im zweiten Einsatz im Jahr 2016 sein erstes Saisontor. Löb war auf rechts ausgewichen, wurde von Stephan Ehrlicher – der nach einer halben Stunde auf die zehn gerückt war und die Sechserposition mit Yannik Schmitt tauschte – angespielt und sein sicherlich als Flanke gedachter Versuch landete im langen Eck zum 1:0 (70.). Kollektives Aufatmen war die Folge, denn die Gäste kamen bis zu diesem Zeitpunkt für keinen Treffer mehr in Frage, setzten in den letzten fünf Minuten aber noch einmal alles auf eine Karte: Christian Tassone hatte die einzige dicke Chance, verpasste aber eine Flanke am langen Pfosten (87.). Das war knapp!
In der ersten Minute der Nachspielzeit machte Stephan Ehrlicher dann den Deckel drauf, blieb im Eins-gegen-Eins vor dem Hilchenbacher Tor cool und schob aus 14 Metern zum 2:0 ein.
Fazit: Aufgrund der erhöhten Leistungsbereitschaft nach dem Seitenwechsel und der Mehrzahl an Torchancen geht unser Sieg in Ordnung. Einzig und allein das zählt nach diesem Wochenende. Den Abstand auf die Reserve der Sportfreunde Birkelbach, die den ersten Abstiegsrang belegen, konnten wir, zumindest vorübergehend, auf wieder sechs Punkte ausbauen. Das Spiel der Sportfreunde gegen Oberes Banfetal wurde beim Stand von 2:1 für Birkelbach kurz vor Ende nach Tumulten und einer Roten Karte für Marius Afflerbach, der danach den Schiedsrichter zu Boden gestoßen haben soll, abgebrochen. Sollte sich dies so bewahrheiten, bekommen sicherlich die Gäste aus Hesselbach die Zähler zugeschrieben. Das alles spielt aber überhaupt keine Rolle, wenn wir unsere Punkte holen und daher gilt es, im nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Erndtebrück 3. nachzulegen! Vorher stehen aber zwei Trainingseinheiten an, die wir dringend nutzen müssen, um unsere Defizite weiter aufzuarbeiten.
(Bericht: Stefan Stark, Foto: Carsten Schmidt)